Der erste Transformator ist am Zielpunkt angekommen

Beim Bau des Pumpspeicherwerks Linth-Limmern ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Am 27. Juni wurde der erste von vier Transformatoren für die neue, unterirdisch angelegte Anlage in den Glarner Alpen angeliefert. Nach einem über zwei Wochen dauernden Transport per Schiff, Bahn und LKW erreichte der von ABB hergestellte Trafo das Baustellengelände in Tierfehd. Anschliessend wurde der Umspanner mit der Standseilbahn durch den Zugangsstollen 1 in die Transformatorenkaverne transportiert. In seiner Endposition wird er nun fertigmontiert.



Bahn und LKW erreichte der von ABB hergestellte Trafo das Baustellengelände in Tierfehd. (Bilder: zvg)
Bahn und LKW erreichte der von ABB hergestellte Trafo das Baustellengelände in Tierfehd. (Bilder: zvg)

Der erste Trafo für das Projekt Linthal 2015 ist noch jung, aber schon weit gereist – und hat dabei gewaltige Höhenmeter überwunden: Der 190-Tonnen-Koloss aus dem ABB-Transformatorenwerk in Bad Honnef am deutschen Mittelrhein, auf einer Höhe von 75 m über Meer gelegen, hat es auf seiner 16 Tage dauernden Reise bis auf 1700 m über Meer geschafft. Den grössten Teil der knapp 700 Kilometer Entfernung meisterte der Trafo, der beeindruckende Masse (9,7 m Länge, 3,1 m Breite und eine Höhe von 4,2 m) aufweist, per Schiff auf dem Rhein bis Birsfelden, wo die Umladung auf die Bahn vorgenommen wurde. Vom Rheinhafen bei Basel aus ging es auf Schienen weiter bis nach Linthal. Die letzten sechs Kilometer bis zur Linthal-2015-Baustelle in Tierfehd wurden schliesslich mittels Spezialtransport per LKW absolviert.

In Tierfehd wurde der Trafo auf einen Flachwagen der unterirdisch angelegten Standseilbahn gehievt, die ihn auf der letzten herausfordernden Etappe durch den Zugangsstollen 1 in die Bergstation transportierte. Oben angekommen, wurde der Umspanner auf eigenen Rollen und mithilfe von Traktionsmitteln von der Bergstation in der Maschinenkaverne zu seiner Endposition in der Transformatorenkaverne geschoben. Dort erfolgt nun in den nächsten Wochen die finale Montage. Am Ende wird der Maschinentrafo an die Kühlanlage angeschlossen und mit Öl gefüllt, sodass er letztlich am Ort seiner Bestimmung ein Gesamtgewicht von 250 Tonnen erreichen wird.Gemeinsam mit drei baugleichen Anlagen von ABB, die ebenfalls bis Herbst geliefert werden, soll der Trafo dereinst die Generatorspannung des neuen Pumpspeicherwerks von 18 kV auf 400 kV wandeln, damit die neuen Generatoren mit dem schweizerischen Höchstspannungsnetz verbunden werden können.

Projekt Linthal 2015 ist auf Kurs


Das Pumpspeicherwerk in den Glarner Alpen ist das grösste Ausbauprojekt von Axpo – und mit einer Gesamtsumme von 2,1 Mrd. Franken eine grosse Investition in die Versorgungssicherheit. Mit Linthal 2015 entsteht eine hochflexible Anlage, die innerhalb weniger Minuten sowohl grosse Mengen an Strom produzieren wie auch zeitweilige Stromüberschüsse aufnehmen und durch Hochpumpen von Wasser für eine spätere Nutzung speichern kann. Ab dem Jahr 2015 soll in den Glarner Alpen das Wasser aus dem Limmernsee in den 630 m höher gelegenen Muttsee zurückgepumpt und bei Bedarf wieder zur Stromproduktion genutzt werden. Das neue Werk wird eine Pumpleistung und eine Turbinenleistung von je 1000 MW aufweisen. Die Bauarbeiten sind im Zeitplan; die erste Maschinengruppe soll Ende 2015 ans Netz gehen.