«Der Glarner ist ein Berner»

An diesem Mittwoch hielt der Bundesrat seine Sitzung «extra muros» in Glarus ab. Bei der Begegnung mit der Bevölkerung stellte Bundespräsident Johann Schneider-Ammann die Verbundenheit zwischen Glarus und Bundesbern heraus.



«Der Glarner ist ein Berner»

Der neue Schwingerkönig von letztem Sonntag, Mathias Glarner, könne symbolisch für die Beziehung zwischen dem Glarnerland und dem Bund stehen, meinte Bundespräsident Johann Schneider-Ammann am öffentlichen Apéro im Anschluss an die Sitzung des Bundesrates «ex muros». Die Sitzung ausserhalb des Bundesratssaals fand am letzten Mittwoch bereits zum elften Mal statt. Ein wichtiges Ziel der auswärtigen Sitzung sei es, in Kontakt mit der Bevölkerung zu kommen, und verschiedene Landesteil und Regionen kennenzulernen. «Nach meinem diesjährigen Landsgemeindebesuch war mir klar, dass in diesem Jahr Glarus an der Reihe ist.» Zwar hätte Schneider-Ammann am Sonntag im Mai kein Wetterglück gehabt, das Brunner-Haus habe ihn aber stark beeindruckt. Auch bei der Vereidigung der Schweizergarde in Rom sei man weiter in Kontakt geblieben. «Es fühlt sich heute an, wie zu Hause anzukommen.» Der anschliessende Kontakt mit der Bevölkerung sieht der Bundesratspräsident als ein grosses Privileg, welches in kaum einem anderen Land mit praktisch keinen Sicherheitsvorkehrungen möglich wäre. Auch eines der aktuellen zentralen Themen des Bundesrats verbindet Bern mit Glarus. «Die Beschäftigung und die Industrialisierung ist von grosser Bedeutung. Als Industriekanton kann das Glarnerland wie in der Vergangenheit eine Vorreiterrolle einnehmen.» Daneben beschäftigt der Bund aktuell die Beziehung mit der Europäischen Union sowie die Flüchtlingsproblematik. Zum Abschluss seiner Ansprache teilte er das Mitgefühl des Rates mit den Angehörigen des jüngst verunglückten Jetpiloten aus.

Seine Vorredner Gemeindepräsident Christian Marti und Landammann Rolf Widmer betonten bei ihrer Ansprache vor dem Rathaus den mutigen Entscheid und die Umsetzung der Gemeindestrukturreform. «Anfang der 2000er-Jahre traf den Kanton eine grosse Krise, auch mit der Fusion konnten wir uns aus eigener Kraft daraus hinaushiefen», meinte dazu Widmer. Man sei zwar dankbar für die Solidarität, welche der Bund gegenüber den kleinen Kantonen zeigt. «Der Glarner nimmt sein Schicksal aber lieber in die eigenen Hände.»

Die zahlreichen Besucher auf dem Rathausplatz – vor allem auch die jungen – nutzten anschliessend die Gelegenheit, mit den Mitgliedern der Schweizer Exekutive in Kontakt zu treten.