Der GRIP kommt nun vors Volk

Das Parlament von Glarus Nord hat den Gemeinderichtplan (GRIP) in zweiter Lesung durchberaten. Nur mit einer Stimme Unterscheid entschied es sich für eine neue Siedlungsfläche für die Eternit/Swisspor. Der GRIP kommt im Herbst vor eine ausserordentliche Gemeindeversammlung.



Mit nur einer Stimme Unterschied entscheidet sich das Parlament für eine Ausdehnung der Siedlungsfläche in Niederurnen. (Bild: a.lombardi)
Mit nur einer Stimme Unterschied entscheidet sich das Parlament für eine Ausdehnung der Siedlungsfläche in Niederurnen. (Bild: a.lombardi)

Was zu erwarten war, gab auch an der zweiten Lesung des GRIP am meisten zu diskutieren: Die neue Siedlungsfläche im Riet bei Niederurnen, die der Eternit/Swisspor eine Ausdehnung über die Bahnlinie hinaus ins Riet ermöglichen soll. Bei der letzten Behandlung des GRIP wurde ein Antrag der CVP-/GLP-Fraktion angenommen, es sei nach Möglichkeiten zu suchen, 10 ha Land wieder in die Landwirtschaftszone umzuzonen. Gemeinderat Hans Leuzinger erklärt, dass an verschiedenen Standorten Land kompensiert werden kann und schliesslich total 17 ha in die Landwirtschaftszone zurückgezont werden können. Zudem stellt er fest, dass durch den GRIP kein Quadratmeter neue Wohnzone geschaffen wird.

Industrie- gegen Landwirtschaftszone


Es entwickelt sich eine mühsame Diskussion mit vielen Unklarheiten über Rückzonungen/Einzonungen, die schliesslich zum vom Parlament genehmigten Antrag von Franz Landolt führen, dass 10 ha Industrieland wieder in die Landwirtschaftszone umgezont werden müssen. Christoph Zürrer ist der Meinung, dass der Gemeinderat nach diesem Beschluss dem Parlament einen Vorschlag unterbreiten muss, wo und wie Industrieland umgezont werden kann. Dabei sollen alle Konsequenzen, auch die finanziellen, aufzeigt werden.

Sehr knapper Entscheid


Die vorberatende Bau-, Raumplanungs- und Verkehrskommission (BRVK) hat dem Parlament bekanntlich beantragt, der Eternit/Swisspor in Niederurnen eine Ausdehnung über die Bahnlinie hinaus ins Riet zu verwehren. An der ersten Lesung wurde dieser Antrag knapp mit zwei Stimmen Unterschied abgelehnt. In der zweiten Lesung stimmt das Parlament nur noch mit einer Stimme Unterschied gegen den Antrag der BRVK. Die letzte Entscheidung über diese umstrittene Ausdehnung der Siedlungsfläche ins Riet wird allerdings die ausserordentliche Gemeindeversammlung vom 2. Oktober 2014 haben.