Der Grünspecht sucht seine Nahrung im Gegensatz zu den meisten anderen Spechtarten fast ausschliesslich am Boden. Er ernährt sich mit seiner bis 10 cm langen Zunge vorwiegend von Ameisen, meist von Wiesenameisen. Der Grünspecht ist darum angewiesen, dass an Waldrändern, Heckensäumen oder in lückig bewachsenen Wiesen Ameisen in grosser Zahl leben können und dass er diese auch fangen kann. Eine allzu üppige Vegetation verhindert nicht nur grosse Ameisenpopulationen, sondern verwehrt ihm auch das Fangen der Ameisen. Der Grünspecht bevorzugt darum sonnige Waldränder oder Lücken im Baumbestand, Heckenränder, extensiv genutzte Wiesen und Weisen. Der Grünspecht profitiert darum als einer der ersten Vogelarten von ökologischen Aufwertungsmassnahmen, wie dem Anlegen von Hecken, dem Ausscheiden von Heckensäumen, dem Auflichten von Waldrändern oder der Extensivierung von Wiesen und Weiden. Ab etwa 1980 ist der Bestand an Grünspechten in ganz Westeuropa und auch im schweizerischen Mittelland deutlich gesunken. Im Kanton Glarus war kaum ein Rückgang zu beobachten. Seit etwa 10 Jahren hat sich der Bestand in der ganzen Schweiz wieder etwas erhöht, was vielleicht auf die relativ milden Winter zurückzuführen ist.
Harte Winter mit einer langdauernden Schneedecke können den Bestand an Grünspechten deutlich vermindern. Im Gegensatz zu den anderen Spechtarten ist er darauf angewiesen, seine Nahrung vorwiegend vom Boden beschaffen zu können. Im März ist der Balzruf des Grünspechtes, ein wiehernder Ruf, weitherum zu hören. Im Glarner Volksmund wird der Grünspecht darum auch März-Füllen (Märzäfülli) genannt, weil sein Ruf demjenigen eines jungen Pferdes ähnelt. Im April legt er 5-8 Eier in einer Baumhöhle, worauf im Mai die Jungen ausfliegen.
Der Grünspecht ist ein guter Anzeiger für naturnahe Bodenvegetation. Er lebt im Kanton Glarus in erfreulich hohen Beständen. Seine Höhlen dienen vielen anderen Höhlenbewohnern unter den Vögeln, Fledermäusen und Insekten als Lebensraum. Er ist ein wichtiger Bestandteil unserer Tierwelt.
Grünspecht:
Bestand in Europa 500'000 – 1'500'000 Paare
Bestand in der Schweiz 5'000 – 10'000 Paare
Bestand im Kanton Glarus 50 – 100 Paare
Der Grünspecht, das „Märzäfülli“
Eine im März auffällig rufende Vogelart ist der Grünspecht, im Glarner Volksmund wegen des wiehernden Rufes auch Märzenfülli genannt. Im Kanton Glarus kommt der Grünspecht an Waldrändern und in lichten Wäldern vom Talboden bis zur Waldgrenze gegen 2000 müM vor.
Im Kanton Glarus kommt der Grünspecht an Waldrändern und in lichten Wäldern vom Talboden bis zur Waldgrenze gegen 2000 müM vor.