«Där Einzigä, wa mich het chännu värfiäru, isch där Sohn vom ä Pfarrär gsi», übersetzte die Walliser Sängerin Sina vor ein paar Jahren den berühmten Song von Dusty Springfield. Genau diese Zeile ist aber wie auf Reverend Deadeye zugeschnitten, der seinerseits der Priestersohn eines Priestersohns ist. Daher rührt auch der erste Teil seines Namens. Der zweite Teil des Namens, Deadeye, hingegen hat seinen Ursprung in einer Begebenheit während eines Gottesdienstes. Damals lebte Brent Burkhart, wie der Reverend mit bürgerlichem Namen heisst, noch mit seinen Eltern, die Missionare waren, in einem von Navajo-Indianern bewohnten Gebiet in den USA. Während des Gottesdienstes packte Klein Brent nämlich eine Schlange, welche ihm daraufhin ins Auge biss.
Zwischen Himmel und Hölle
Ob die Geschichte wahr ist oder nicht, sei dahingestellt. Jedoch sagt sie viel über die Auftritte von Reverend Deadeye aus. Denn Auftritt ist eigentlich das falsche Wort. Steht der Reverend nämlich auf der Bühne, ist dies keine Show, sondern eher eine natürliche Manifestation seiner bisherigen Lebenserfahrungen, eine Freitagabend-Messe mit genügend heiligem Feuer. Nicht verwunderlich drehen sich seine Texte dabei vornehmlich um den Teufel, Gott, Schuld, Sühne und Alkohol.
Unterstützt wird Reverend Deadeye neuerdings von der Band Broken Spirits, die sich aus dem Bassisten Bobby Jamison und dem Schlagzeuger Alex Hebert zusammensetzt. Neuerdings deshalb, weil der Reverend lange Zeit als One-Man-Band unterwegs war, und als solche auch schon einmal das «Veka» beehrt hat. Mit den Broken Spirits im Rücken hat er aber live noch mehr Schwung, sodass sich alle Besucher auf eine geballte Ladung Gospel-Trash gefasst machen können.
Freitägliches Hochamt
Nach dem Konzert sorgen dann die DJs Meggers und Puch Maxi dafür, dass keine Hüften in Langeweile geraten. Wer also noch ein paar lästige Dämonen mit sich herumträgt, soll kommenden Freitag, 3. Juni, ins «Veka» nach Glarus pilgern. Er wird nach diesem freitäglichen Hochamt garantiert spirituell gereinigt nach Hause gehen.
