Der Jubiläums-Gottesdienst stand ganz im Zeichen der Ökumene

Die Gemeinde Glarus feierte über das Wochenende in Netstal ihr 10-jähriges Bestehen. Sie tat dies mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Gebeten und Fürbitten mit Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen und einer gehaltvollen Predigt, die unter dem Motto stand: «Wir gehören zusammen, auch wenn wir verschieden sind». Musikalisch wurde die Feier vom Jodler-Quartett «Glarnikläng» umrahmt. Der Abschluss der Jubiläumsfeier endetet mit einem Auftritt der bezaubernden «Milu» vom Zirkus Mugg, die als vielseitige Musik-Clownin beim Publikum für ausgezeichnete Stimmung sorgte.



Jodler-Quartett «Glärniklang»
Jodler-Quartett «Glärniklang»

Die aktuellen Corona-Erleichterungen liessen es zu, dass der Jubiläums-Gottesdienst für 10 Jahre Gemeinde Glarus auf dem Sekundarschulhausplatz in Netstal problemlos stattfinden konnte. Sogar Wettermacher Petrus war sich für einmal seiner Reputation bewusst und liess für wenige Stunden die Schleusen schliessen. Der Verkehrsverein Netstal war wie immer, wenn im Wiggisdorf etwas läuft, für das leibliche Wohl der Gäste zuständig, wobei gleich vorweg erwähnt werden muss, dass das eingespielte Koch-Team «The Leuzinger Brothers» einen Risotto Ticino» aus ihren Kochtöpfen zauberten, der das Prädikat «Hervorragend» absolut verdient.

Ganz im Zeichen der Ökumene

Der Jubiläums-Gottesdienst «10 Jahre Gemeinde Glarus» stand ganz im Zeichen der Ökumene. Ökumene ist gleichbedeutend mit der Zusammenarbeit verschiedener Religionen oder der Austausch der Glaubensrichtungen innerhalb einer Religion. Es gibt beispielsweise eine Ökumene zwischen dem Judentum, dem Islam und dem Christentum. Es gibt aber auch eine Ökumene zwischen evangelischen und katholischen Christen. Das Ziel ist es immer, ein gutes und friedliches Miteinander zu fördern. Der Jubiläums-Gottesdienst vom vergangenen Samstagvormittag war mit der Anwesenheit von Dekan Markus Niggli von der Katholischen Landeskirche des Kantons Glarus, von Pfarrerin Dagmar Doll von der Evangelisch-reformierten Kirche Glaus-Riedern, von Pfarrer Edi Aerni von der Evangelisch-reformierten Kirche Netstal und last but not least von Bernd Roser von der Evangelisch-methodistischen Kirche Glarus ein sichtbares Zeichen gelebter Ökumene. Gebete, Fürbitten und die gehaltvolle Predigt von Pfarrer Aerni standen im Zentrum des Jubiläums-Gottesdienstes. Aernis Predigt bezog sich auf die Zusammengehörigkeit aller Glaubensrichtungen: «Wir gehören zusammen, auch wenn wir verschieden sind», heisst der christliche Gedanke.

Drei Wünsche des Gemeinde-Präsidenten

In seiner Festansprache hielt Gemeindepräsident Christian Marti nochmals Rückschau auf die vergangenen 10 Jahre. «Die Umsetzung der Gemeinde-Fusion war ein gewaltiger Hosenlupf», wie er selbst meinte. Behörden wie die Bevölkerung waren und sind immer noch gefordert. «Fürä luegä, nüd lugg luu und luegä, dass es mit üserer Gmeind wiiter gaht», heisst Gemeindepräsident Martis Devise für die kommenden 10 Jahre! Solidarität, Mut für etwas Neues und grosses Engagement sind die Eckpfeiler zum Erfolg. «Gemeinsam haben wir viel erreicht, gemeinsam werden wir auch die kommenden Herausforderungen annehmen. Drei Wünsche hätte er noch offen:

Sein erster Wünsch wäre, dass wir nicht nachgeben in den Bestrebungen, dass es mit der Gemeinde Glarus weiterhin vorwärts geht und ein wunderbarer Ort bleibt, wo wir friedlich, sozial verbunden und dankbar zusammenleben können. Das gelinge aber nur, wenn wir uns weiterhin selbstbewusst und aktiv an den Rechten und Pflichten als Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Glarus beteiligen. «Es braucht uns alle, die Entwicklung weiterhin in die richtige Richtung zu lenken und zur richtigen Zeit die Weichen zu stellen.

Sein zweiter Wunsch an uns alle wäre, dass wir unseren nachfolgenden Generationen einen genauso lebenswerten Ort weitergeben können, wie wir ihn heute erleben. Unsere Schulen, Sportstätten und Freizeit-Möglichkeiten setzen Massstäbe, unsere Innenstadt und unsere Dorfcenter werten mit einem vielfältigen Angebot und Aufgaben unsere Lebensqualität in unserer Gemeinde wesentlich auf und unsere Natur ist unersetzlich. Das alles fordert uns stark.

Sein dritter Wunsch richtet sich an uns alle, nämlich dass es uns gelingt, das so authentisch gelebte offene Miteinander weiter zu hegen und zu pflegen. Das im unerschütterlichen Glauben, dass am Ende von jeder Debatte das Beste für unsere Gemeinde herausschaut. Das tolerante Klima in unserer Gemeinde ist ein grosser Schatz, den es für die Zukunft zu bewahren gilt.

Äxgüsi Herr Pfarrer

Milu vom Zirkus Mugg ist wirklich ein zauberhaftes Wesen. Bei ihrem tollen Auftritt nach dem Jubiläums-Gottesdienst für 10 Jahre Gemeinde Glarus brillierte die quirlige Zirkus-Artistin als vielseitige, talentierte Musik-Clownin, die ihr Publikum im Nu eroberte. Ihr cooles Programm war gespickt mit raffinierten Zaubereien, fröhlicher Musik und viel Klamauk. Für zusätzliche Heiterkeit sorgte Milu, als sie sich bei einem der Geistlichen mit den Worten entschuldigte «Äxgüsi Herr Pfarrer», nachdem sie ihrer Meinung nach etwas zu viel von ihrem Darunter gezeigt hatte. Der etwas irritierte Pfarrherr quittierte ihre Entschuldigung mit einem verlegenen Lächeln. Honi soit qui mal y pense.