Manuel Stahlberger ist spätestens seit dem Gewinn des Salzburger Stiers im 2009 kein Unbekannter mehr. Mit seiner Band Stahlberger, den Duos «Mölä und Stahli» und «Stahlbergheuss» und dem St. Galler Kult-Comic «Herr Mäder» feierte er bereits umfassende Erfolge. Umso mehr erstaunt es, dass der Alleskönner mit seinem neuen Programm «Innerorts» erstmals alleine auf der Bühne steht. Für den alten Bühnenfuchs ist dies allerdings kein Grund zur Aufregung, denn er weiss, dass er mit seinem Repertoire von neuen Songs, gezeichnetem Kabarett, tonlosen Liedentwürfen und einigen älteren Hits das Publikum sowieso in seinen Bann zieht.
Wurmfutter und Langsamverkehr
Im Zentrum von «Innerorts» stehen Stahlbergers karge, aber wunderschöne Texte. Es sind Texte über das Scheitern herziger Buben in der bösen Welt und über Partnerschaftsannoncen auf Abkürzungskauderwelsch. Texte über ein Weekend für Verlierer, umgeschulte Pfarrer im Fernsehen, Wurmfutter und über den Langsamverkehr in der Begegnungszone. Seine verschachtelt gereimte Poesie unterlegt Stahlberger mit kleinen musikalischen Gesten, aus denen zwischendurch grosser Pop entsteht. Und in gelegentlichen Bilderschauen variiert der St. Galler virtuos die Bedeutungen verschiedener Piktogramme, die Elemente von Schweizer Kantonswappen und die Lebensstationen von Jesus.
Nach der Rundumerneuerung des Mundartrocks mit dem letzten Album «Abghenkt» setzt Manuel Stahlberger nun mit dem Soloprogramm «Innerorts» neue Massstäbe in Sachen Kleinkunst. Nach dem Auftritt sorgen dann die DJs Monee und Clyde dafür, dass im «Veka» keine Ruhe einkehrt. Wer also mal wieder seine Augen, Ohren und Lachmuskeln verwöhnen will, ist kommenden Freitag, 15. Juni, im «Veka» in Glarus an der richtigen Adresse. Denn Manuel Stahlberger weiss, wie man eine Bude zum Krachen bringt.
