Der Kreuzmarkt in Netstal wird weiterhin gefeiert

Am kommenden Donnerstag, 16. September, feiern die Netstaler traditionell ihren Kreuzmarkt. Sie pflegen damit einen jahrzehntelangen Brauch, dessen Ursprung, wenn man die nachfolgenden Zeilen liest, eigentlich in die Zeit von Kaiser Konstatin zurückführt.



Blick in die Vergangenheit des Kreuzmarktes in Netstal. (Bild: zvg)
Blick in die Vergangenheit des Kreuzmarktes in Netstal. (Bild: zvg)

Der Kreuzmarkt oder «Chrüüzmärt», wie die Netstaler ihren alten Brauch nennen, findet immer am Donnerstag nach dem Kirchenfest der heiligen Kreuzerhöhung statt. Das Fest der «Kreuzerhöhung» hat seinen Ursprung in der Zeit von Kaiser Konstatin. Dieser liess an der vermutlichen Stelle von Kreuzigung und der Grablegung die Grabeskirche bauen, welche gemäss Überlieferung am 13. September im Jahre 335 eingeweiht wurde. In dieser Kirche sollen auch grosse Teile des Kreuzes Christi aufbewahrt worden sein.

Vom Kleinviehmarkt zur Hüpfburg

Bis in die 50er-Jahre fand auf dem Grosshausplatz, dort, wo heute das Postgebäude steht, immer ein Kleinviehmarkt statt. Von diesem ist aber nicht mehr viel übrig geblieben. Damals traf sich die Bauernsame aus dem ganzen Kanton und der Nachbarschaft mitten im Dorf zu einem Stelldichein, bei dem eifrig und lautstark gehandelt wurde. Das Angebot reichte von Rindern über Ziegen bis zu Hühnern, derweilen die zahlreich anwesenden Marktfahrer an ihren Ständen ihren Krimskrams anboten. Noch vor Jahren wurde im Beisein der Gemeindebehörde in einem der Netstaler Restaurants jeweils eine der Netstaler Alpen verpachtet. Abends traf sich die Bevölkerung zum obligaten «Chrüüzmärt-Tanz» in einem der Restaurants. Der heutigen Zeit angepasst feiern die Netstaler ihren traditionellen Brauch heutzutage halt ein bisschen anders. Statt auf einer «Helleri» vergnügen sich die Kinder auf einer Hüpfburg oder auf einem Mini-Autoscooter. Geblieben sind die Marktfahrer mit ihren Ständen. Und in der neuen Mehrzweckhalle organisiert der örtliche Gemeinnützige Frauenverein die beliebte «Kaffistubätä».