Das Ganze – fern jeglicher aufgesetzter Dramatik und Grobheiten, basierend auf der Geschichte von Lorenz Pauli und Kathrin Schärer – handelt vom spürbar altersmüden und zu verständlicher Behäbigkeit neigenden Leoparden Rigo und der ungemein munteren, erfrischend kreativen Maus Rosa, die Abwechslung liebt, Spiele aller Art in ihren Alltag einbezieht, in gesunder Art neugierig und ansteckend keck ist.
Den beiden ungleichen Vierbeinern hauchte Michael Huber in behutsamer Art Leben ein – die Kinder verfolgten alles mit hoher Aufmerksamkeit und spürbarer Anteilnahme. Rosa stellt sich dem dösenden Leoparden Rigo. Sie stellt sich als peruanische Bergsumpfmaus – als ein gar seltenes Exemplar der grossen globalen Mausfamilie – vor. Sie hat diese Herkunft erfunden, um aufzufallen. Sie gesellt sich zum Leoparden Rigo, weil sie dringend einen Beschützer, einen Freund und Gefährten auf Zeit braucht. Und der liebenswürdige, riesig geduldige Rigo tut mit grosser Liebenswürdigkeit mit. Das Leopardenfell wird zur weichen Bettunterlage, Er beweist, wie leise er sich zu bewegen weiss – nur stellt die Maus keck fest, dass beim alternden Leoparden die Gelenke furchtbar knacken.
Rosa lädt wenig später zu einer Runde durch den Zoo ein, verweilt beispielsweise bei den Seehunden, den Elefanten und Affen, im Käfig der Schneeeule und anderswo. Dann spielt sie die besuchten Tiere vor, Rigo muss rausfinden, wen sie meint. Es kommt dann zum Fussballspiel samt unerwartetem Ausgang. Rosa heisst urplötzlich Rosa Rinaldo. Wenig später geht es darum, wer beim Buchnuss-Knackwettbewerb gewinnt.
Zoobesucher bekommen das mit, Rosas Gang durch den Zoo, das Zusammensein mit dem sagenhaft geduldigen, riesig einfühlend mitvollziehenden Leoparden, das Zustandekommen einer Siegerfoto, das Rumsausen der kecken, ungemein aktiven Maus, das Enteilen und Fangen samt höchst eleganten Leoparden-Sprüngen- das Philosophieren über ferne Welten und Freiheiten, der Lauf der Zeit, Sonne und beinahe Winterliches, das wundersame Schlüpfen eines Schmetterlings, die Verpuppung der Maus und deren «Neugeburt» als «Schmettermaus» – alles fügt sich zu einem kindgerechten, farbigen Ganzen. Es sind wenige Requisiten notwendig, um dem Geschehen buntes, bewegendes Leben einzuhauchen.
Es endete ein Begegnen, das etwas mehr Besuch verdient hätte – es hat alle Anwesenden wohl gleichermassen begeistert.