Der Lift im Landesplattenberg in Betrieb

Der Lift ist ein Gemeinschaftswerk von verschiedenen Glarner Spezialfirmen. Dieser einzigartige Lift bietet dem Besucher die Möglichkeit, einen Höhenunterschied im Landesplattenberg von rund 20 Metern bequem zu überwinden. Dank moderner Technik passt sich der Lift ideal in die hohen und durch den früheren Schieferabbau zerklüfteten Räume ein.



Der Lift im Landesplattenberg in Betrieb

Durch die Neuerschliessung, bedingt durch die Gefahr eines Felssturzes, musste der Eingang in den Landesplattenberg nach unten verlegt werden. Er liegt neu neben dem Plattenhüttli und ist dadurch noch attraktiver geworden. Zudem konnten im Innern zusätzliche Räume den Besucher zugänglich gemacht werden. Um in die bestehenden Räume, die je nach Betrachtung eher einer Kathedrale gleichen, führt ein Weg nach oben. Stets gesichert durch fest verankerte, an der Seite angebrachte Geländer. Der Besucher bewegt sich auf steinigem Untergrund, deshalb ist gutes Schuhwerk empfohlen.

Lift oder Treppe


Um ein Teil des Höhenunterschiedes zu bewältigen, bestehen zwei Möglichkeiten. Die eine, sicher etwas bequemere, ist die Fahrt mit einem modernen Lift. Ein Gemeinschaftswerk einiger Glarner Spezialfirmen. So wurde das Stahlgerüst, welches den Lift trägt, durch die Firma Innauen-Schätti AG angefertigt und eingebaut. Der Lift wurde bei der Firma Müller-Leuthold AG entwickelt, konstruiert und schliesslich auch montiert. Die Liftkabine ist ein kleines Bijou. Eine Glaswand ermöglicht dem Fahrgast während der Fahrt nach oben den Blick auf eine vor über hundert Jahren bearbeitete Wand. Die beiden seitlichen Wände sind verziert durch schöne Schiefertafeln, welche bei der Firma Knobel AG Schwanden angefertigt und in die Kabine eingebaut wurden. Die Glaswand und auch die Schiefertafeln sind ein Geschenk der Firma Müller-Leuthold AG. Der Lift überwindet eine Höhe von rund 20 Metern, was im Freien einem achtstöckigen Gebäude mit sieben Haltepunkten entspricht. Pro Fahrt können maximal 14 Personen befördert werden. Gebaut wurde der Lift in rund fünf Wochen, wobei das Material per Helikopter befördert und anschliessend die Kabine vorort montiert wurde.

Wer fit ist, kann aber diesem Höhenunterschied auch zu Fuss über speziell angefertigte und den vorhandenen Platzmöglichkeiten angepassten Stahltreppen der Firma Marti Metallbau überwinden. Ein eindrücklicher Aufstieg, der dem Besucher aufzeigt, was für enorme Leistungen damals beim Schieferabbau, aber auch bei der Montage der modernen Treppe aufgebracht wurden. Diese Treppe steht aber auch dem Liftbenützer auf dem Rückweg zu Fuss zum Plattenhüttli offen.

Öl- und Karbidlampen

Heute ist der Landesplattenberg mit elektrischem Licht ausgestattet. Wie es früher war und unter welchen schwierigen Lichtbedingungen die Arbeiter den Schiefer abbauten, demonstrierte der Geschäftsführer der Stiftung Landesplattenberg, Hans Rhyner. In den Anfangsphasen des Schieferabbaus wurden die Arbeiter mit einer Öllampe ausgerüstet, die während jeweils einer Schicht dem Arbeiter mit ihrem spärlichen Licht half, den Schiefer in sauberer Qualität abzubauen. Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten dann die Karbidlampen zum Einsatz. Diese strömten ein wesentlich stärkeres Licht aus, benötigten aber in der Vorbereitung recht viel Zeit. Wie Rhyner betonte, sei damals aber weniger das Licht als der Staub das grosse Problem der Arbeiter gewesen. Für den heutigen Besucher kaum vorstellbar, unter welchen erschwerten Umständen im Landesplattenberg gearbeitet wurde. Dank der Stiftung Landesplattenberg besteht heute die Möglichkeit, sich einen bleibenden Eindruck zu verschaffen.