Der Mensch bleibt das grösste Risiko

An einer Veranstaltung des Gewerbeverbandes des Kantons Glarus informierten die Swisscom und Elektro Bernegger über Gefahren und Sicherheitsmassnahmen im IT-Bereich. Es hänge aber immer auch davon ab, dass die Mitarbeiter sich strikte an die Massnahmen halten.



Der Mensch bleibt das grösste Risiko

Es sei weniger die Frage des «ob?» als die Frage des «wann?», dass Schweizer Betriebe von einem Hackerangriff betroffen sind, betonte Stefan Lang von der Swisscom an einer Infoveranstaltung des Gewerbeverbandes des Kantons Glarus letzte Woche in den Räumen von «Sound and Vision» in Glarus. Weltweit aber auch in der Schweiz nehmen sogenannte Cyperangriffe stetig zu. Dabei gehe es den Hackern weniger um die Daten grundsätzlich, sondern vor allem, dass sie die Kontrolle über das System übernehmen. «Sie erpressen die Unternehmen anschliessend, da diese so zum Beispiel nicht mehr produzieren können.» Wenn man nicht zahlen will, kann die Wiederherstellung des Systems oftmals mehrere Tage bis Wochen dauern. «Es gibt einige, darunter auch Schweizer Firmen, die deswegen schliessen mussten.» Aus diesem Grund sei die Sicherheit des eigenen IT-Systems von eminenter Wichtigkeit. Eine Möglichkeit mit vielen Vorteilen sei, laut Dario Fischli, Elektro Bernegger, die Auslagerung der Daten und Systeme in eine Cloud. «Wie bei der Swisscom übernehmen dann richtige Profis den Schutz vor Angriffen.» Zudem sind die Daten hier mehrfach abgelegt und können so schnell wieder hergestellt und nicht nur am Firmencomputer abgerufen werden. Dies sei zwar schon einmal ein ganz grosser Schritt, der wichtigste sei aber die Schulung der Mitarbeiter. «Meistens ist es der Mensch, der die Digitalen Türen den Kriminellen öffnet.» Am beliebtesten bei Hackern seien aktuell sogenannte «Phishing-Mails». Bei diesen wird ein offizielles Mail vorgetäuscht, um ein Trojanisches Pferd auf den Computer raufzuladen, mit dem der Hacker Zugriff auf das System erhält. «Hier geht es darum alle Mails kritisch zu betrachten, da die Fälschungen schon sehr raffiniert gestaltet sind», erklärte Lang weiter. Indizien für eine falsche Mail seien aber häufig, merkwürdige Absender oder unpersönliche Anreden. «Im Zweifelsfall ganz sicher nicht den Anhang oder auf einen Link klicken.» Zudem soll man bei den Links darauf achten, dass https und nicht nur http steht. «Das `s`steht dafür, dass der Link sicher ist.» Während des anschliessenden Apéros bei «Sound & Vision» konnten die Gäste über weitere Massnahmen für die Sicherheit ihrer IT-System diskutieren.