Der Mensch im Zentrum

Noch etwas unsicher auf den Beinen, aber umso stärker in den Worten, so präsentierte sich die frischgewählte Regierungsrätin Christine Bickel anlässlich der sehr persönlichen Wahlfeier in der Mensa der Berufsschule Ziegelbrücke. Dabei konnte sie nicht nur auf die Sympathie ihrer Parteifreunden sondern auch auf ihren „Heimvorteil“ zählen. Begrüsst wurden die vielen Gäste durch die Klänge der Harmoniemusik Niederurnen-Ziegelbrücke.



Rote Rosen
Rote Rosen

Bereits beim Eintritt in die Mensa war die lockere und entspannte Stimmung zu spüren. Weg war der Druck, die Unsicherheit, die Spannung: schafft sie es bereits im ersten Wahlgang oder muss Christine Bickel in eine zweite Runde. Die Frage wurde bereits kurz nach Mittag am Sonntag m Rathaus von Glarus beantwortet. Sie hatte es auf Anhieb und mit erfreulich vielen Wählerstimmen geschafft. Die SP konnte ihren Sitz, dank Christine Bickel, verteidigen, ja sogar noch untermauern.

Ausdauer und Geschicklichkeit

Hobbys von Bickel. „Das Paddel ist auch ein Symbol und Hinweis auf Toleranz aber auch für Ausdauer und Geschicklichkeit.“ Das alles, so Dürst weiter, treffe auf Christine Bickel zu. Originell das Präsent von der ehemaligen Oberrichterin Johanna Schneiter-Britt. Sie überreichte der Geehrten ihren Hut, den sie jeweils bei der Landgemeinde getragen hatte. Bickel spielte mit und trug ab diesem Zeitpunkt diesen „voluminösen“, schwarzen Hut bis zu ihrer späteren Ansprache. Auch bisherige und bald ehemalige Mitarbeiterinnen von Bickel im SZA verabschiedeten sich von ihrer „Chefin“.Von vielen unbemerkt, nach wie vor etwas unsicher auf den Beinen, dank den beiden „Krücken“ jedoch gewohnt zielstrebig, suchte Christine Bickel ihren Platz in der Mensa der Berufsschule Ziegelbrücke auf. Durch den Abend führte Landrat Christoph Zürrer, der immer wieder betonte, wie stolz er und seine Partei auf diesen tollen Erfolg sind. Eröffnet wurde der Reigen der Redner durch Thomas Kistler, der der frisch gebackenen Regierungsrätin nebst einem roten Kissen, einen rotern Seidenschal und einen roten Rosenstrauss überreichte. Fritz Brugger, der für den guten Wahlkampf verantwortlich war, erklärte, warum an der Wand ein Poster mit dem Aufschrift „Morgenstraich“ aufgehängt wurde. „Christine ist eine gebürtige Baslerin und kennt die vier bunten Tage der Basler Fasnacht. Hoffentlich folgen bei ihr nun vier erfolgreiche Jahre (oder mehr) als Regierungsrätin." Sie ist,“ wie er weiter ausführte, „auch die erste nicht als Glarnerin geborene, die Einsitz im Glarner Regierungsrat hält.“ Frau Landammann Marianne Dürst zeigte ihrer Freude Ausdruck, dass nun zwei Frauen im Regierungsrat vertreten sind. Sie überbrachte der neuen Regierungsrätin ein Paddel für ein Kanu. Eine Anspielung auf eines der Dies mit einem lachenden aber auch einem weinenden Auge. Immer wieder richteten die Anwesenden den Blick auf einen Laptop mit der Hoffnung, dass endlich die Ergebnisse der Parlamentswahlen Glarus Nord erscheinen. Die Neugier wurde aber bis zum Schluss der Feier auf die Folter gespannt, erst nach 21.00 Uhr konnten die Resultate bekanntgegeben werden. Die Gratulation der übrigen Fraktionen überbrachte Fredo Landolt (CVP), der in einer kurzen, aber sehr humorvollen Ansprache die Leistungen der Gewählten würdigte und ihr die besten Wünsche der verschiedenen Parteien mit auf den Weg gab.

Der Mensch im Mittelpunkt

Nach einem feinen Essen und Dessert aus der Küche der Mensa wurde am Schluss der Feier mit Spannung die Ansprache der neuen Regierungsrätin erwartet. Nachdem sie ihre Sicherheit bereits in einigen Interviews im Schweizer Fernsehen und bei verschiedenen Journalisten unter Beweis gestellt hatte, betonte sie einmal mehr, dass die Glarner Bevölkerung eine ausgewogene Regierung wünscht. Dies sei auch das Ergebnis ihrer Wahl aber sicher auch eine Bestätigung ihrer bisherigen Leistungen in der kantonalen Politik. „Es ist in der Politik sehr wichtig, zuzuhören, ja unbedingt genau zuzuhören, um zu wissen, wo man selber steht.“ Weiter erklärte Bickel ihren Werdegang in der Politik, der von Landrätin über Landratspräsidentin zum nächsten und entscheidenden Schritt, zur Regierungsrätin führte. „Ich bin motiviert für das Amt und werde mich mit Leib und Seele zum Wohle des Glarnerlandes einsetzen“. Mit einem grossen Dank an alle Helferinnen und Helfer schloss die neue Regierungsrätin Christine Bickel ihre kurze, aber prägnante Rede.