Der Menschenrechtspreis 2021 geht an den «Verein Miteinander Valzeina»

Die Stiftung Anna Göldi und das gleichnamige Museum feierte am vergangenen Sonntag mit einem «Tag der offenen Türe» traditionell den Todes- und Gedenktag von Anna Göldi. Im Zentrum der Feierlichkeiten standen die Verleihung des letztjährigen Menschenrechtspreises an den «Verein Miteinander Valzeina» sowie ein Bau-Fest für zwei erfolgreich abgeschlossene Bauvorhaben und einer Buchvernissage. Sozusagen als krönender Abschluss führte Stiftungsratspräsident Dr. Walter Hauser die Museumsbesucher kompetent und sachkundig durch das Museum.



Museumsleiter Fridolin Elmer bei seiner Begrüssung (Bilder: hasp)
Museumsleiter Fridolin Elmer bei seiner Begrüssung (Bilder: hasp)

Die Corona-Pandemie hat auch beim Anna-Göldi-Museum ihre Spuren hinterlassen. In den vergangenen Monaten mussten die Museumsbetreiber zahlreiche Anlässe, Feiern und Sonderausstellungen verschieben. Just am Todes- und Gedenktag von Anna Göldi am 13. Juni lud die Stiftung die Öffentlichkeit ein, Verpasstes im 2021 nachzuholen. Zu feiern gab es nebst der Menschenrechtspreisverleihung den Abschluss von zwei erfolgreichen Bauvorhaben. Dank einer Millionenspende von Frau Dr. Anne-Marie Schindler-Chopping konnte der Hänggiturm energetisch ertüchtigt werden. Gleichzeit wurde der Innenraum teilweise neugestaltet, optimiert und modernisiert. Von Weitem gut sichtbar sind Professor Peter Jennys Lettern ANNA am sanierten Hochkamin. Diesem Baudenkmal wurde im Rahmen der Edition Comptoir-Blätter eine eigene Schrift gewidmet, die am Sonntagnachmittag anlässlich einer Buchvernissage inauguriert wurde. Höhepunkt einer in jeder Beziehung grossartigen Veranstaltung war die Gratisführung mit dem Stiftungsratspräsidenten Dr. Walter Hauser, der kompetent und sachkundig die vielen interessierten Museumsbesucher durch das einzigartig tolle Anna-Göldi-Museum führte.

Verschobener Menschenrechtspreis übergeben

In der fünften Saison im Ennendaner Hänggiturm haben Stiftung und Museum allen Grund zum Feiern. Die Stiftung hat dabei die Gunst der Stunde genutzt und die Würdigung des letztjährigen Menschenrechtspreises an den «Verein Miteinander Valzeina» zwar ein Jahr später und im Beisein von Landammann Marianne Lienhard – sie überbrachte die Grüsse der Glarner Regierung – und einer Delegation vom «Flüeli», aber nicht minder von Herzen, nachgeholt. «Es ist das erste Mal, dass die Anna-Göldi-Stiftung nicht eine bekannte Persönlichkeit auszeichnet, sondern einen Verein. Dabei geht es der Stiftung nicht um Medienpräsenz, sondern darum, Verdienste von Menschen zu würdigen, welche sich in uneigennütziger Weise für andere, für Schwächere engagieren», erklärte Fridolin Elmer in seiner Laudatio. Der Verein Miteinander Valzeina wurde Jahr 2007 gegründet. Klar strukturiert und engagiert haben die Valzeiner sich zum Ziel gesetzt, sich uneigennützig für menschenwürdige Bedingungen für abgewiesene Asylbewerber, die sich am Rande der Gesellschaft bewegen, einzusetzen. Diesen Menschen im Ausreisezentrum Flüeli bietet der Verein humanitäre Nachbarschaftshilfe und Unterstützung an, um ihre widrigen, perspektivenlosen Lebensbedingungen etwas zu erleichtern. Dies teils auch gegen Widerstand und Anfeindungen. Der nachfolgende beeindruckenden Film mit dem Titel «Live in Paradies» von Roman Vital unterstrich zusätzlich das tolle Engagement des Vereins und zeigte das Zusammenleben von Flüchtlingen mit Dorfbewohnern subtil nach. «Für diese Mitmenschlichkeit, für den Mut und die solidarische Haltung wurde der Verein Miteinander Valzeina mit dem Anna-Göldi-Menschenrechtspreis 2020 ausgezeichnet», begründete Museumsleiter Fridolin Elmer die Vergabe des letztjährigen Menschenrechtspreises an den Verein Miteinander Valzeina. Die Preisübergabe durch Fridolin Elmer und Walter Hauser war kurz, herzlich und würdig. Während der feierlichen Ehrung sorgte das Pianisten-Ehepaar Vilma und Daniel Zbinden für einen wunderschönen musikalischen Background. Zum ersten Mal liessen die beiden Pianisten zweihändig den seit Herbst 2020 im Auditorium stehenden Konzertflügel der Glarner Musikschule öffentlich erklingen.

Bau-Fest und Gratisführung durch das Museum

Der Sonntagnachmittag war dem Bau-Fest und zugleich der Vernissage für die Broschüre «Der Hochkamin», verfasst von Reto D. Jenny und Peter Bertschinger von der Anna-Göldi-Stiftung, gewidmet. Zu feiern hatte die Stiftung zwei erfolgreich abgeschlossene Bauvorhaben. Dank der Millionenspende von Dr. Anne-Marie Schindler-Chopping konnte der Hänggiturm energetisch ertüchtigt werden. Gleichzeitig konnte auch der Innenraum teilweise neugestaltet, optimiert und modernisiert werden. Der neben dem Hänggiturm stehende Hochkamin neben dem Hänggiturm wurde saniert und mit einem markanten, weitherum sichtbaren und von Professor Peter Jenny entworfenen ANNA-Schriftzug versehen. Diesem Baudenkmal wurde im Rahmen der Edition Comptoir-Blätter die eingangs erwähnter Schrift gewidmet. Der diesjährige Todes- und Gedenktag von Anna Göldi endete mit einem Gratisrundgang für alle Museumsbesucherinnen und -besucher mit Stiftungsratspräsident Dr. Walter Hauser als kompetenten und kundigen Führer.