Grosser Bahnhof in Glarus am letzten Samstag! Pünktlich um 11.48 Uhr traf der neue Glarner Sprinter ein. Als erste Fahrgäste im weissen Zug entstiegen der amtierende Mister Schweiz und eine Primarklasse aus Luchsingen. Sie konnten sich auf der Jungfernfahrt von den Vorzügen der neuen Domino-Komposition überzeugen. Die neuen Wagen sind geräumiger, das Einsteigen fällt leichter und eine effiziente Klimaanlage sorgt für die angenehme Reisetemperatur. Mister Schweiz André Reithebuch hat die Fahrt mit dem neuen Glarner Sprinter jedenfalls gefallen: „ Die Fahrt war sehr angenehm, und der Zug riecht ausserdem schön neu!!“
Der einzige Kanton mit seinem eigenen Zug
Sichtbar stolz konnte Martin Bütikofer, Leiter SBB Regionalverkehr, den neuen Zug der Glarner Bevölkerung präsentieren und dem Besteller, der Glarner Regierung übergeben. Auch weil der Termin vom letzten Jahr auf diesen Sommer verschoben musste. „Bei der Auslieferung des Dominos gab es Verzögerungen, das ist bekannt . Nun ist er da und wir können nach vorne schauen.“ Nach vorne schauen heisst hier auch der Blick aufs Jahr 2014. Ab dann soll der Sprinter nämlich stündlich verkehren und das Glarnerland hätte dann jede halbe Stunde eine Verbindung nach Zürich.
Bütikofer wies auch darauf hin, dass das Glarnerland der einzige Kanton ist, der einen solchen Zug habe. Und einige andere Kantone seien da schon ein bisschen neidisch. „ Die SBB arbeitet sehr gerne mit dem Kanton Glarus zusammen. Er fordert teilweise sehr viel, bringt aber beide Seiten auch weit voran.“
Doch der Sprinter ist nicht nur für die zahlreichen Glarner Pendler gedacht, die jeden Werktag am Morgen nach Zürich und Umgebung fahren und abends wieder zurück. Der Zug eben auch für die Auswärtigen, wie Regierungsrat Röbi Marti betonte. „Der Sprinter soll ja auch für die Zürcher einladend sein, damit sie ins Glarnerland fahren.“ Und er ist sicher das der einmalig gestaltete „neue“ Sprinter dies erreichen und an jedem Bahnhof auffallen wird.
Zeremonie und Feier
Bevor Bütikofer, Marti und André Reithebuch das Band durchschnitten, sangen die Schüler der Primarschule Luchsingen ein von ihrem Lehrer Roland Schiltknecht komponiertes Lied. Bei Recherchen für ein Theaterstück haben sie entdeckt, dass im Januar vor genau 150 Jahren der Kantonshauptort ans Schienennetz der SBB angebunden wurde. Anschliessend sammelten sie Ideen für ein Jubiläumsfest und schickten diese an die SBB. Aus terminlichen Gründen konnte eine Jubiläumsfeier nicht durchgeführt werden, dafür durfte die Klasse aus Luchsingen die erste Fahrt mit dem neuen Zug machen.
Domino-Zug
Anschliessend hatte die Glarner Bevölkerung die Möglichkeit durch den Sprinter zu gehen und das neue Glarner Schmuckstück unter die Lupe zu nehmen. Beim neuen Sprinter handelt es sich um einen so genannten Domino-Zug. Die Domino-Züge sind umfassend modernisierte Nahverkehrspendelzüge (NPZ), welche zuvor rund 20 Jahre im Einsatz standen. Die SBB zerlegte die Fahrzeuge in ihren Industriewerken in Olten und Yverdon bis auf den Wagenkasten und baute sie anschliessend wieder neu auf. Die alten Zwischenwagen tauschte sie mit neuen Niederflurzwischenwagen aus. Als Domino garantieren die neuen Züge eine noch komfortablere Reise. Die sechsteiligen Glarner-Sprinter-Kompositionen mit je 396 Sitzplätzen bieten klimatisierte Fahrgasträume, Niederflureinstieg für bequemes Ein- und Aussteigen, Multifunktionsabteile, behindertengerechte Ausstattung, Kundeninformation via Monitor und mehr Sicherheit durch Videoüberwachung.
