Der Neujahrsbote 2012 für Glarus Süd

In diesen Tagen wird die 47. Ausgabe des Neujahrsboten für Glarus Süd an die Abonnenten ausgeliefert. In seinen Chroniken wird über das Geschehen in den Dörfern von ganz Glarus Süd und dazu noch vom Urnerboden berichtet, und die Titelgeschichte befasst sich mit dem Schweizer Alpenclub, dessen Entstehung vor 150 Jahren eng mit Glarus Süd verbunden ist.



Der Neujahrsbote 2012 für Glarus Süd.
Der Neujahrsbote 2012 für Glarus Süd.

«Die Grundidee des SAC war weniger, zu sportlichen Leistungen zu ermuntern, als die Liebe zu den Bergen zu wecken.» So charakterisierte der Zentralpräsident des Schweizer Alpenclubs 1963 die Gründungszeit anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums. Die Titelgeschichte des Neujahrsboten 2012 zeigt anschaulich, was damit gemeint war. Bereits die Gründungsversammlung hatte nämlich die «Gletscherreviere des Tödi und der Clariden» zum ersten offiziellen Exkursionsgebiet des SAC bestimmt. Es gelang dann auch, den Clariden, den Selbsanft und den Bifertenstock zum ersten Mal zu besteigen sowie den Zugang zum Tödi durch die Porta da Spescha zu erschliessen.

Schon im Jahr nach diesen «Eroberungen jungfräulicher Gipfel» erschien ein Jahrbuch, das sehr ausführliche Exkursionsberichte enthielt. Diese bilden die Grundlage für die Titelgeschichte. Der erfahrene Alpinist Albert Schmidt traf eine Auswahl von farbigen Zitaten und stellte sie in einen grösseren Zusammenhang. So entstand eine spannende Beschreibung der damaligen Vorstösse ins Glarner Hochgebirge. Die Darstellung wird unterstützt durch zahlreiche historische Abbildungen.

Eine zeitgemässe Schule zu führen, verlangte vom kleinen Dorf Sool zu allen Zeiten besondere Anstrengungen. Während im 19. Jahrhundert stetig wachsende Schülerzahlen zu Problemen führten, war ab den 1970er-Jahren das Gegenteil der Fall. Die Sooler zeigten sich initiativ und kreativ. Doch seit dem aktuellen Schuljahr gibt es in Sool keine Schule mehr. Fridolin Baumgartner blickt in einem ersten Beitrag zurück auf 227 Jahre Schulgeschichte. In einem zweiten Text vermittelt er die Aufbruchstimmung im Zusammenhang mit dem Bau des Schulhauses von 1902.

Zwischen 2001 und 2006 erschienen in der «Matter Poscht» 16 Kolumnen, die anschaulich und lebendig an das Leben in Matt während der 1950er- und 1960er-Jahre erinnerten. Verfasserin war «ds Begge Tiidi». Eine Auswahl fand nun Aufnahme im «Neujahrsboten». Die Texte sind leicht überarbeitet und mit Illustrationen ergänzt. Der letzte Beitrag im allgemeinen Teil zeigt, wie die Triebkraft von Sernf, Mühlebach und Krauchbach dazu beitrugen, dass die im Sernftal früher weit verbreitete Armut überwunden werden konnte. Ein besonderes Augenmerk richtete der Autor Heinrich Hämmerli auf die Kraftanlage am Sernf in Engi-Hinterdorf.

Gewohnt umfangreich präsentiert sich der zweite Teil mit den Chroniken zu den 17 Dörfern in Glarus Süd und dem Urnerboden sowie der Regions- und der Gemeindechronik. Die Beiträge erinnern an Gefreutes und weniger Gefreutes, wie es das Leben eben mit sich bringt. Zu Letzterem gehört der Tod von Stiftungsrat Walter Böniger. Wer noch nicht Abonnent des Neujahrsboten ist, kann ihn im Buchhandel oder direkt bei der Spälti Druck AG in Glarus ([email protected]) beziehen.