Der Pflanzenbewuchs im Obersee hat sich im Jahre 2017 deutlich verändert

Der Pflanzenbewuchs im Obersee oberhalb von Näfels wird seit dem Jahre 2010 massiv von einer aus Nordamerika stammenden invasiven Art, der Nuttalls Wasserpest, dominiert. Im Sommer 2017 hat sich der Bestand dieser Art zum ersten Mal seit einigen Jahren vermutlich aus natürlichen Gründen deutlich verringert.



Bis im Jahre 2016 waren auf dem Grund des Obersees geschlossene Bestände der invasiven Nuttalls Wasserpest vorhanden. (Bildquelle: Aquaplus) Im Jahre 2017 hat sich im flachen Westteil die einheimische Armleuchteralge Chara contraria ausgebreitet. (Bildquelle: Aquaplus).
Bis im Jahre 2016 waren auf dem Grund des Obersees geschlossene Bestände der invasiven Nuttalls Wasserpest vorhanden. (Bildquelle: Aquaplus) Im Jahre 2017 hat sich im flachen Westteil die einheimische Armleuchteralge Chara contraria ausgebreitet. (Bildquelle: Aquaplus).

Der Obersee wird wie kaum ein anderes Gewässer in der Schweiz von der eingewanderten Nuttalls Wasserpest überwuchert. Eine schweizweit tätige Fachfirma beurteilt regelmässig die Pflanzenbestände und den Zustand des Sees. Sie hat im Sommer 2017 festgestellt, dass sowohl im flachen Westteil wie auch in den tiefen Zonen im Ostteil des Sees die Nuttalls Wasserpest deutlich weniger dicht gewachsen war als in den beiden Vorjahren. An ihrer Stelle haben sich einheimische Armleuchteralgen ausgebreitet und in den tieferen Zonen wurde der Seegrund von Blaualgen (Cyanobakterien) überwachsen.

Die Fachleute gehen davon aus, dass der Rückgang der immergrünen Nuttalls Wasserpest im Westteil durch den sehr tiefen Seestand im Frühwinter 2016, als die Eisschicht lange direkt auf dem Seegrund auflag, verursacht wurde. Der Rückgang in den tiefen Zonen im Ostteil wird auf natürliche Ursachen zurückgeführt (z.B. Trübung im Tiefenwasser), ist aber noch nicht restlos geklärt. Ob diese tieferen Bestände der Nuttalls Wasserpest Bestand haben werden, wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall sind im Sommer 2017 weniger Wasserpflanzen an der Seeoberfläche aufgeschwommen, was den landschaftlichen Aspekt dieses Sees im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verbessert hat.

Im Mai 2017 hat eine Spezialfirma im Auftrag der Gemeinde Glarus Nord im flachen und mitteltiefen Bereich der östlichen Seebucht bis auf eine Tiefe von etwa 1,7 m Pflanzenmaterial abgemäht und einige Tonnen davon aus dem See entfernt und entsorgt. Unter Wasser waren im September keine Auswirkungen dieser Mähaktion auf den Pflanzenbewuchs mehr feststellbar.

Im Jahre 2018 ist ein Versuch mit dem Abdecken des Seegrundes mit Jute-Matten im südlichen Teil des Sees geplant. Diese Abdeckung verfolgt das Ziel, ufernahe Bereiche Wasserpest-frei zu halten und so das Angeln zu erleichtern. Die Information über die Wasserpest im See wird vor Ort aktualisiert und auf die Verschleppungsgefahr hingewiesen.