Der Praktiker ist praktischer

Am 7. März wählt das Glarner Stimmvolk den Nachfolger von Regierungsrat Rolf Widmer. Zur Auswahl stehen zwei Kandidaten mit sehr guten, aber auch sehr unterschiedlichen Profilen. Das ist erfreulich und ermöglicht eine echte Auswahl.



Der Praktiker ist praktischer

Ich persönlich habe Jürg Feldmann gewählt. Dass ich dabei insbesondere die Lösungsorientierung eines Mitte-Politikers in den Vordergrund stelle, hat nicht nur mit meiner eigenen Parteizugehörigkeit zu tun, sondern vor allem auch mit meiner langjährigen politischen Erfahrung. Ich habe zur Genüge erlebt, dass es in Kollektivgremien ausgeprägte Teamplayer braucht, die eben dieses Gremium «einmitten» und über Kompromisse Schritt für Schritt weiterentwickeln.

Ich habe aber auch immer wieder erlebt – und zwischendurch auch vermisst, dass es gerade in einer Regierung entscheidungsfreudige Führungspersönlichkeiten braucht, die Verantwortung übernehmen und auch bei schwierigen, unangenehmen Entscheiden den Kopf hinhalten. Jürg Feldmann bringt diese Führungsqualitäten dank langjähriger Erfahrung in Wirtschaft und Armee - und insbesondere auch dank seiner Tätigkeit als Stabschef der Kantonalen Führungsorganisation mit. Noch selten war diese Aufgabe derart wichtig und anspruchsvoll wie in den letzten zwölf Monaten. Jürg Feldmann hat diesen Härtetest mit Bravour bestanden.

Wir befinden also am 7. März auch darüber, ob wir innerhalb unserer Regierung die Führungskompetenz oder das juristische Fachwissen stärken wollen. Letzteres ist vor allem in der Verwaltung zur Genüge vorhanden, während die Regierung regieren soll ... Und gerade weil ich grössten Respekt vor der juristischen und sozialen Kompetenz von Dr. Markus Heer habe, würde ich ihn als Präsidenten des Verwaltungsgerichts schmerzlich vermissen. Genau dort würden seine Stärken eigentlich am meisten gebraucht und genau dort würde er eine grosse Lücke hinterlassen. Ob wir an einer gegebenenfalls notwendig werdenden Ersatzwahl für Dr. Markus Heer wiederum eine so gute Auswahl hätten wie an der kommenden Regierungsratsersatzwahl bleibt ungewiss. Ebenso ungewiss wie die Frage, wann denn überhaupt eine Landsgemeinde stattfinden kann, an der das Präsidium des Verwaltungsgerichts wieder besetzt werden könnte. Selbst aus dieser Sicht dürfte es also am praktischsten sein, mit Jürg Feldmann den Praktiker zu wählen. Das stärkt die Führungskompetenz in der Regierung und garantiert den Erhalt der juristischen Kompetenz im Präsidium des Verwaltungsgerichts.

 

Nationalrat Martin Landolt