Der Samichlaus im Waldkindergarten Glarus Nord

Der erste richtige Nebel in diesem Winter bestimmte den diesjährigen Samichlaus-Tag in Bilten. Bei klirrender Kälte machten sich die Waldkinder am 6. Dezember auf den Weg Richtung Waldsofa. Die Bergstrasse war so eisig glatt, dass der Weg zu einer einzigen Rutschbahn wurde. Nach ein paar hundert Metern erreichten die Kinder gut gelaunt festes Terrain unter den Füssen – die übriggebliebenen Schneefelder auf Strasse und Wiese. Schade, denn das Rutschen machte grossen Spass!



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Aber auch Schnee hat seinen Reiz: Die Spuren darin wurden genauestens untersucht. Klar, die grossen Schuhabdrücke können nur vom Samichlaus sein! «Aber da sind ja auch noch Hundespuren! Der Samichlaus ist bestimmt mit Leo und seinem Hund unterwegs», meinte ein Knabe aus dem 2. Kindergartenjahr (Leo, das ist die Hauptfigur aus unserer Herbstgeschichte «Die Nacht im Zauberwald» von Eveline Hasler). Als die Kinder die grosse Wiese hochliefen, entdeckten sie Schlittenspuren. «Sind die vielleicht auch vom Samichlaus?», fragt sich ein jüngeres Kind.

Im Waldsofa angekommen, wurde zuerst ein grosser Schluck Tee getrunken. Anstrengend war der Weg durch den Winterwald. Doch plötzlich ein Geräusch. War das ein Glöckchen? Aufmerksam wurde gehorcht. Tatsächlich! Von Weitem rief der Samichlaus: «Waldkinder seid ihr da?» Die Kinderaugen begannen zu glänzen und freudig wurde darauf geantwortet: «JAAAA!»

Leider musste der Esel auch dieses Jahr zu Hause bleiben, doch der Samichlaus hatte als Überraschung ein Chlausen-Tänzchen mitgebracht und dies als Aufwärmspiel mit den Kindern durchgeführt. Der Samichlaus hatte aber auch sein altes, dickes Buch dabei. Dort schreibt er alles auf, was der Eichelhäher ihm berichtet. Die Waldkindergartenkinder mussten zum Glück nichts befürchten. Der Samichlaus freute sich über die Behutsamkeit der Kinder im Umgang mit Tieren und Pflanzen. Er lobte zudem auch den Zusammenhalt unter den Kindern und deren gegenseitige Hilfsbereitschaft. Die Kinder seien tapfer und zeigen Ausdauer auch bei widrigen Wetterverhältnissen. Der Samichlaus konnte mit Loben fast nicht mehr aufhören – er schien sehr zufrieden zu sein mit den Waldkindern.

Kurz vor dem Znüni begleitete der Samichlaus die Waldkinder noch bis zur Waldhütte, verabschiedete sich dort mit einem Chlausensäckli und verschwand beinahe spurlos im Wald. Hoffentlich kommt er nächstes Jahr wieder ...

Als Überraschung hatte der Samichlaus für das Adventsritual ein kleines Tannenbäumchen mit goldenen Nüssen geschmückt. Im Waldkindergarten geht die zauberhafte Adventszeit nun weiter mit der Geschichte vom «Allerkleinsten Tannenbaum» von Masahiro Kasuya.