Der Sondierstollen ist fertig

Die Bauvorbereitungsarbeiten für das Grossprojekt Linthal 2015 der Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL) sind erfolgreich angelaufen. Der Sondierstollen mit einer Länge von 800 Metern, der für wichtige Gesteinsabklärungen gebaut wurde, ist fertig gestellt.



Der Sondierstollen ist fertig

Wie Rolf Mathis, Präsident des Verwaltungsrates der KLL, informierte, sind die Resultate im Stollen und auch bei den Sondierbohrungen durchwegs positiv ausgefallen. Lediglich die Kaverne muss aufgrund dieser Ergebnisse leicht verschoben werden. In dieser Kaverne mit einer Höhe von gut 55 Metern werden auf über 1 700 M.ü.M. und 600 Meter tief im Boden vier Pumpturbinen eingebaut. Diese werden über Druckschächte und Druckstollen mit dem Muttsee und mit dem Limmernsee verbunden.


Zahlen zum Hauptprojekt


In seinen Ausführungen kam Peter Meier, Leiter hydraulische Energie, auch auf verschieden Z ahlen im Zusammenhang mit dem Projekt zu sprechen. So beträgt der Aushub der Kavernenzentrale und der geplanten Wasserwege rund 500 000 und der Zugangsstollen Betrieb gegen 250 000 Kubikmeter Gestein. Dieses Material wird auf Oberstäfeli bearbeitet und zu Beton für die neue Staumauer auf Muttsee aufbereitet. Als Vergleich: Die erwähnte Menge Aushub entspricht einem 100 Meter hohen Wolkenkratzer auf einem Fussballfeld. Der Bedarf an Beton für Kaverne, Wasserwege und Staumauer liegt bei gut 450 000 Kubikmeter. Das gesamte Materialgewicht (ohne Beton) beträgt 35 000 Tonnen und muss mit den Transportbahnen vom Tierfehd jeweils an die entsprechenden Baustellen transportiert werden. Diese Menge entspricht 25 Eisenbahnzügen mit einer Gesamtlänge von 18 Kilometern. Imposant auch der Strombedarf während der Bauzeit, dieser liegt bei zirka 25 Megawatt, was der Leistung eines kleinen Flusskraftwerkes entspricht. Aber auch die gegenwärtigen Investitionen der KLL AG sind enorm. Im Moment werden insgesamt gegen 600 Mio. Franken investiert. Darin enthalten sind allerdings auch die Kosten für NESTIL, für Erneuerungsarbeiten der Schaltanlagen, die nach 45 Jahren so oder so erneuert werden mussten, aber auch allein 140 Mio. Franken für die Bauvorbereitungsarbeiten. Das gesamte Investitionsvolumen für das Projekt Linthal 2015 liegt bei rund 1.4 Milliarden Franken. Es ist vorgesehen, gegen Ende 2015 mit der ersten Pumpturbine ans Netz zu gehen.

Knotenpunkt Ochsenstäfeli


Auf Chalchtrittli sind zur Zeit massive Bauarbeiten im Gange. Für den Materialtransport wird eine neue zweispurige Pendelbahn für Material- und Personentransport (40 Personen nur auf Fahrbahn 1) erstellt. Dazu muss die heutige Bergstation massiv erweitert werden. Die Seilbahn hat eine Nutzlast von 25 Tonnen und eine Ausnahmelast von 40 Tonnen. Die Bergstation wird der eigentliche Knotenpunkt der gesamten Baustelle auf Ochsenstäfeli und Muttsee werden. Das Material, das in Spitzenzeiten während 24 Stunden hochtransportiert wird, muss sofort über den Zugangsstollen abtransportiert und an die entsprechenden Bestimmungsorte gebracht werden. Sonst würde hier binnen kurzem ein Engpass entstehen.. Wie Mathis betonte, eine grosse Herausforderung an die Logistik. Dies bedingt aber auch, dass die beiden Bauseilbahnen eine extrem hohe Verfügbarkeit aufweisen.

Stauanlage Muttsee


„Für die Erweiterung der Stauanlage Muttsee werden gegen 250 000 Kubikmeter Beton benötigt. Das Material – Aushub aus den verschiedenen Stollen -wird auf Oberstäfeli,“ wie Bauleiter der Grossbaustelle Hanspeter Schmid, erklärte,“ aufbereitet, gebrochen und auf Muttsee transportiert und dort zu Beton verarbeitet. „ Die höchste Stelle der Staumauer beträgt gut 35 Meter und die Länge rund 1 050 Meter. Der Materialtransport, darunter auch verschiedene schwere Maschinen erfolgt über eine Bauseilbahn mit einer schrägen Länge von 1 771 Metern. Die Höhendifferenz beträgt 596 Meter und es sind fünf Stützen vorgesehen. Hier beträgt die Ausnahmelast immer noch 30 Tonnen. Das besondere an de Bahn ist, dass von Masten fünf bis zur Bergstation die Linienführung nicht nach oben, sondern nach unten ausgelegt ist. Auch das eine weitere Herausforderung an die Planer und die Bahnbauer.

In unserer Fotogalerie können sie verschiedene, eindrückliche Bilder von der momentanen Situation der Grossbaustelle Linthal 2015 sehen