Der Spion, der aus der GESKA kam

Es war Mittwoch, der 23. März. Acht «Spione» standen vor der GESKA in Glarus und warteten auf Einlass. Er wurde ihnen gewährt, und sie wurden freundlich empfangen von Frau Astrid Thoma, der Leiterin Touristinfo & Projekte von VISIT Glarnerland. Nicht zum ersten Mal öffnete die GESKA für die Industriespionage, die von der VISIT Glarnerland AG sowie Gewerbe und Industrie des Kantons Glarus ins Leben gerufen wurde, ihre Tore. Ich durfte schon mehrmals an solchen Spionage-Tätigkeiten teilnehmen.



Der Spion, der aus der GESKA kam

Immer wieder ist es ein tolles Erlebnis – nicht nur für Touristen oder Heimwehglarnerinnen und Heimwehglarner, sondern auch für Einheimische – hinter die Mauern von verschiedenen Betrieben zu schauen, zu sehen und zu erfahren, wie zum Teil sehr bekannte Produkte hergestellt werden. Hintergründe und Geschichte eines Produktes kennen zu lernen und vieles mehr. So war ich auch diesmal sehr gespannt, wie das «Zigerstöggli» hergestellt wird.

Frau Rita Malacarne-Hösli, die selber aus einer alten Ziger-Dynastie stammt, erzählte den Anwesenden erst einmal die Geschichte des Zigerstöggli. Die geht fast 1000 Jahre zurück. An der Landsgemeinde 1463 verabschiedeten die Glarner Bürger ein Gesetz, die alle Ziger-Hersteller verpflichtete, nach Qualitätsvorgaben herzustellen und das Stöggli mit einem Herkunftsstempel zu versehen. Somit war das erste Markenprodukt der Schweiz geboren. Manche meinen sogar, es sei das erste Markenprodukt der Welt. Aber dies ist nicht bestätigt.

Wie dem auch sei. Ziger ist ein herrliches Erzeugnis und sehr vielseitig einsetzbar. Die Industriespione erfahren, welche Produkte nebst dem traditionellen Zigerstöggli noch hergestellt werden: zum Beispiel der Zigerbutter (ZIBU), Glarissa Streichkäse, das Glarnergrüessli mit Doppelrahmfrischkäse, das weisse Zigerstöggli mit Trüffel, Salatsaucen und Bergbutter, um nur einige zu nennen.

Nach all diesen interessanten Informationen ging es auf den Rundgang durch den Betrieb. Ausgerüstet mit Schutzkleidung durften wir nun einen Blick in die Produktionsstätte werfen. Da nicht überall gleichzeitig gearbeitet wurde, zeigten uns Kurzfilme wie der Ziger entsteht, und vor allem wie viel Handarbeit noch dahintersteckt. Der Ziger verlangt nicht nur eine sehr sorgfältige Verarbeitung, er braucht auch Zeit zum Reifen.

Frau Malacarne-Hösli erklärte mit ihrem grossen Wissen über den Ziger so einige interessante Details, die wir ohne den Besuch in der GESKA wohl nie erfahren hätten. Zum Abschluss wurden wir noch kulinarisch verwöhnt: mit «Zigerbrüüt» natürlich. Es war ein Genuss!

Ein herzliches Dankeschön an die VISIT Glarnerland AG, Frau Malacarne-Hösli und der GESKA für die Spionage-Tätigkeit, die wir ausführen durften. Wollen Sie auch einmal dabei sein? Auf der Webseite der VISIT Glarnerland AG mit dem Stichwort «Industriespionage» finden Sie alle Informationen dazu. Es lohnt sich und macht auch Spass.