Der Umwelt zuliebe

Am vergangenen Freitag, 26. September, wurde bei der Garage Martin Müller AG in Niederurnen die erste Bioethanol-E85-Tankstelle im Glarnerland in Betrieb genommen. Die bekannte Glarner Olympiasiegerin Vreni Schneider nahm dabei die Erstbetankung des Volvo V50 Flexifuel vor. Das Schweizer Bioethanol wird ausschliesslich aus Schweizer Holzabfällen hergestellt.



Unter den wachsamen Augen von Martin Müller nimmt Vreni Schneider die Erstbetankung des Volvo V50 Flexifuel mit Bioethanol-E85 vor. (Bild: ehuber)
Unter den wachsamen Augen von Martin Müller nimmt Vreni Schneider die Erstbetankung des Volvo V50 Flexifuel mit Bioethanol-E85 vor. (Bild: ehuber)

Mit der Eröffnung dieser Bioethanol-Tankstelle – der bereits 44igsten in der Schweiz - bewies Martin Müller, Inhaber der Garage Martin Müller AG in Niederurnen, einmal mehr, dass für ihn der Umweltgedanke nicht nur leere Worte sind. Die Garage ist bereits seit dem Jahre 2000 ISO 14001-umweltzertifiziert.

Keine Gefahr von Waldrodungen


Weltweit werden immer grössere Anstrengungen unternommen, um den gefährlichen CO2-Ausstoss zu reduzieren. Ein Weg dazu – wenn zurzeit auch noch ein kleiner – ist der Einsatz von Bioethanol Treibstoff. Wie Felix Stockar, Leiter Geschäftsstelle IG BioE, anlässlich der Eröffnung weiter ausführte, kann mit diesem Treibstoff der CO2-Ausstoss um bis zu 80 Prozent verringert werden. Bioethanol-E85 wird nur aus Holzabfällen hergestellt, und es besteht keine Gefahr, dass in den kommenden Jahren in der Schweiz Wälder abgeholzt werden, um dieses Bioethanol herzustellen. Ganz im Gegensatz zur Herstellung von Treibstoff aus lebensnotwendigen Nahrungsgrundstoffen. Die verschiedenen Flexifuelmodelle von Volvo, welche für den Einsatz von Bioethanol ausgerüstet sind, können aber ohne weiteres auch gleichzeitig mit normalem Benzin betank werden. Eine äusserst intelligente Elektronik ist in der Lage sofort zu erkennen, welcher der beiden Treibstoffe eingesetzt wird. Für den heutigen Normalverbraucher besteht ebenfalls die Möglichkeit, diesen Treibstoff – maximal fünf Prozent einer Tankfüllung – einzusetzen. Wie Stockar weiter ausführte, fahren in Schweden heute bereits gegen 40 Prozent der Autos mit Bioethanol. Schweden ist bekannt für seine Vorreiterrolle, aber auch die Schweiz ist bekannt dafür, viel für die Reduktion des CO2-Ausstosses zu unternehmen.

Start mit Vreni Schneider


In seiner gewohnt kurzen Rede gratulierte Regierungsrat Röbi Marti – Vorsteher vom Departement Bau und Umwelt - der Garage Martin Müller AG und seinen Mitarbeitern zu diesem mutigen aber fortschrittlichen Entscheid und überbrachte die besten Wünsche der Glarner Regierung. Für ihn sei der Begriff Bioethanol bis vor kurzem noch fremd gewesen, sein Mitarbeiter Dr. Marti habe ihn dahingehend informiert, dass es sich bei diesem Treibstoff um „eine gute Sache“ handle. Eine gute Sache, da hinter diesem Projekt Volvo stehe, ein Unternehmen, das sich sehr stark in die Dienste des Umweltschutzes stellt. Nach diesen Worten bat Martin Müller die Anwesenden zur neuen Bio-Tankstelle. Hier stand der Volvo E50 Flexifuel bereits erwartungsvoll bereit, denn ihm kam die Ehre zu, von der früheren Olympiasiegerin Vreni Schneider erstmals betankt zu werden. Erstaunlich ist, dass dieser Treibstoff einen angenehmen Geruch in Richtung Holz entwickelt. Dies konnte nach einem kurzen Geschmackstest auch Vreni Schneider bestätigen.