«Der Untergang des Delphin» – die Titanic vom Walensee

Anlässlich einer Buchvernissage in der Landesbibliothek in Glarus, organisiert vom Baeschlin Verlag und dem Buchherausgeber AS Verlag, und im Beisein von einer stattlichen Anzahl Literaturinteressierten, darunter eine 20-köpfige Schulklasse, präsentierte der bekannte und beliebte Glarner Buchautor Emil Zopfi sein neuestes Werk mit dem Titel «Der Untergang des Delphin – Die Titanic vom Walensee».



Buchumschlag
Buchumschlag

In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1850 sank in einem Sturm auf dem Walensee das Dampfboot «Delphin» mit 13 Menschen an Bord. Der Nachtkurs auf dem Walensee war Teil einer Post- und Handelsroute, eine Art «Seidenstrasse» zwischen den Seidenindustrien von Zürich und der Lombardei. Der Roman schildert das Unglück aus der Sicht der Passagiere und der Mannschaft aufgrund von Dokumenten, Untersuchungsakten und Zeitungsberichten. Das Leben und Schicksal der Opfer von damals war symptomatisch für ein Zeit des politischen Um- und Aufbruchs in der Schweiz mit einer rasch fortschreitenden Industrialisierung und Mobilität. Im zweiten Teil geht es um die Bergung des Wracks, die Hilfsaktion für die Angehörigen der Opfer und die Untersuchung des Unglücks durch die Behörden mit der Frage nach Schuld und Verantwortung.

Der historische Roman von Schriftsteller und Buchautor Zopfi liest sich von der ersten bis zu letzter Seite wie ein Krimi. Von Hochspannung kaum zu überbieten, fühlt sich der Leser mitten auf dem Dampfboot «Delphin», umgeben von schäumender Gischt und hochschlagenden Wellen, während das Boot hilflos der aufgepeitschten See ausgeliefert ist. Gewaltige Wogen heben dieses auf den Wellenkamm, wo es hin und hergeworfen wird, um dann wieder ins Grundlose eines Wellentales hinuntergeschleudert zu werden, überspült von eisiger Flut. Nur einer harrt noch aus. Es ist der Steuermann. Sein Gesicht ist erstarrt, die Kappe und die Handschuhe hat er verloren. Mit blossen Händen umklammert er das nicht mehr funktionierende Steuerrad, als sei es ein Rettungsring. Dreht es in hilfloser Geste hin und her, obwohl er genau weiss, dass dies nichts nützt, dass alles umsonst und verloren ist, das Schiff, die Menschen, sein eigenes Leben, seine Liebe. Doch was besagt eine alte Seemannsphilosophie: «Kein Kapitän und kein Steuermann verlässt sein sinkendes Schiff».

Emil Zopfi ist nicht nur ein hervorragender Schriftseller, er ist auch ein ausgezeichneter Geschichtenerzähler. Nach wenigen Passagen aus seinem Historie-Roman «Untergang des Delphin» hatte er das Publikum in seinen Bann gezogen. Man hätte, ohne zu übertreiben, sogar eine Nadel zu Boden fallen hören. Dazu noch als musikalischer Background die berührende Musik seines Melser Freundes Sigfried Amadeus Jud, Werkstatt für Historische Musikinstrumente. «Der Untergang des Delphin» ist die perfekte Literatur, die kommenden kalten Tage und Stunden mit dem neuen, spannenden Roman von Emil Zopfi zu verbringen. Das Buch ist ab sofort im Baeschlin Verkaufsladen an der Hauptstrasse 32 in Glarus oder im Schweizer Buchhandel erhältlich.