Die ARA Bilten in steter Erneuerung

Eine Abwasserreinigungsanlage, wie sie der Abwasserverband Glarnerland (avg) in Bilten betreibt, bedarf der laufenden Erneuerung und auch der Sanierung. Denn die Reinigungstechnik entwickelt sich fortlaufend. Zudem sind gewisse Betriebsteile von Zeit zu Zeit überholungsbedürftig und müssen saniert werden. Alles im Allem sind schon über 100 Millionen investiert worden.

 



Abwasserverbandspräsident Georg Banzer. (Bild Jann Etter)
Abwasserverbandspräsident Georg Banzer. (Bild Jann Etter)

Aus der jüngsten Vergangenheit ist die Lösung des Klärschlammproblems bemerkenswert. Der Schlamm, einst auf die Wiesen ausgebracht, wird nun getrocknet und speziell in der Zementindustrie verbrannt. 2008 wurden 2 027 Tonnen Schlamm entsorgt. - Die 2008 geklärte Abwassermenge betrug übrigens 6 857 767 Kubikmeter.

Zustimmungsfreudige Delegiertenversammlung

Die auf den letzten Freitag ins „Schützenhaus“ Glarus einberufene Delegiertenversammlung, die mit 25 von 45 Stimmberechtigten beschlussfähig

war, konnte denn auch die Schlussabrechnung für die Klärschlammentsorgung, die 3,290 Millionen kostete, 190 000 Franken mehr als gemäss Kostenvoranschlag, gutheissen.

Darüber und über die neuen Kredite, die diskussionslos bewilligt wurden, informierten Präsident Georg Banzer, Max Müller von der Glaronia Treuhand und Betriebsleiter Klaus Biermann, der seit Anfang 2008 als Nachfolger von Herbert Brauchli, der noch den Bau der Klärschlammentsorgung betreut hatte, amtet.

Leistungsfähigere Blockheizkraftwerkanlage

In der ARA Bilten werden aus dem anfallenden Klärgas Heizwärme und elektrischer Strom für den Eigenbedarf gewonnen. Die heutigen beiden Blockwerkkraftwerk-Anlagen (BKHW) haben eine Leistung von zusammen 180 kW und eine mittlere Leistung von 74 000 Kilowattstunden pro Monat. Die Effizienz der heutigen Module wird als zu gering erachtet, weil auch mehr Klärgas anfällt. Sie sollen fortan 115 kW bzw. 175 kW Leistung haben oder 1,3 Millionen Kilowattstunden, pro Monat also über 100 000kWh, produzieren. Die Installation der neuen Module kostet insgesamt 1,06 Millionen Franken.

Sanierung und Optimierung der Belebungsbecken

Die vor rund 30 Jahren erstellten Belegungsbecken müssen saniert werden, weil die Beschichtung zum Teil defekt ist (Risse und Abplatzungen). Auch die Rührwerke sind zu erneuern. Zudem braucht es neue Mess- und Steuerungsgeräte. Die Gesamtkosten sind auf 1,7 Millionen, davon 600 000 Franken für Betonsanierung, veranschlagt. Niemand widersprach diesem Kreditbegehren.

Neue Statuten

Unter der Leitung von Gabriel Weber, Haslen, wurden neue Statuten erarbeitet, dies im Blick auf die neue Gemeindestruktur im Kanton Glarus. Die Delegiertenversammlung wird von 45 auf 15 Mitglieder verkleinert; die Vorsteherschaft auf sechs Mitglieder (bisher stellte jedes Gemeinde in Mitglied). Ein Vorstandsausschuss von fünf Mitgliedern ist damit nicht mehr notwendig.

Dem Abwasserverband gehörten bisher fast alle glarnerischen Gemeinden mit Ausnahme von Kerenzen und Sernftal an. Es werden nur noch drei sein, zusammen mit den drei bisherigen St. Galler Gemeinden Weesen, Amden und Schänis. Das sind zusammen sechs. Die weitern neun Mitglieder der Delegiertenversammlung werden gemäss Einwohnerzahl der Gemeinden ermittelt.

Die neuen Statuten treten per 1. Januar 2011 in Kraft; Die Delegierten und die Vorsteherschaft werden per 1. Juli 2010 bestimmt.

Für Daniel Pfeiffer, Ennenda, beliebte Gemeinderat Ernst Disch, Ennenda, als neues Mitglied der Vorsteherschaft. Die Grüsse der Regierung sprach Baudirektor Robert Marti aus. Die ARA sei auf dem richtigen Weg. Hervorzuheben ist die Verleihung der „Médaille d’eau“ durch den Verband der Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute und der Aktion EnergieSchweiz; die ARA Bilten ist mit ihrem Energiebewusstsein auf dem richtigen Weg.