Die Armee - das vielseitige Wesen

Vom 1. bis 5. Dezember haben in der Truppenunterkunft Matt die heurigen Rekruten-Orientierungstage für die 18-Jährigen stattgefunden, die sich nächstes Jahr im Rekrutierungszentrum Mels stellen und im übernächsten Jahr in die RS einrücken werden. Das gilt auch für die Frauen, die im Gegensatz zu den Männern freiwillig Dienst leisten.



Ein Teilnehmer erklärt seinen Kameraden und einer Kameradin seine Kenntnisse über die ABC-Abwehrtruppen (A für atomar
Ein Teilnehmer erklärt seinen Kameraden und einer Kameradin seine Kenntnisse über die ABC-Abwehrtruppen (A für atomar

Rekrutenorientierungen gibt es schon lange. Sie dauerten früher einen halben Tag. Seit wenigen Jahren sind sie sozusagen perfektioniert worden und beanspruchen einen vollen Tag, wozu jeweils etwa 40 Leute aufgeboten werden, die zu je 10 eine „Klasse“ bilden, die ein Moderator betreut.

Vier pädagogisch geschulte Moderatoren

Hauptmann Ruedi Stapfer, Zivilschutz-Instruktor Hanspeter Hertach, Fachoffizier Urs Pedrocchi und Soldat Romane Frei führten, im Wechsel mit allgemeineren Orientierungen durch Kreiskommandant Oberst im Generalstab Fritz Stüssi und Major Walter Rhyner, stellvertretender Kreiskommandant, in die Geheimnisse und das Wesen der Armee ein. Sie diskutierten mit den angehenden Rekruten und verlangten von ihnen auch eigenständige Überlegungen zu den Truppengattungen und auch zur Militärkarriere und beantworteten natürlich jede Frage.

Allerhand Unterlagen

Die jungen Leute, für welche die Teilnahme am Orientierungstag obligatorisch war (Männer), hatten bereits einige Unterlagen im Voraus bekommen, so die Broschüre „Die Rekrutierung, Ihre Möglichkeiten und Chancen“, in der neben der Armee mit ihren vielen Truppengattungen auch der Zivilschutz und der Zivildienst in Wort und Bild vorgestellte.

Und so hatten viele der Teilnehmer bereits eine klare Vorstellung zu ihrer Einteilung, die aber vielleicht korrigiert werden musste, denn für bestimmte Tätigkeiten sind etliche Bedingungen zu erfüllen, und wenn es bloss die Rechtshändigkeit wäre, welche allein die Bedienung bestimmter Waffensysteme möglicht macht. An den Rekrutierungstagen (Aushebung) im Zentrum Mels wird sich dann genau herausstellen. Es ist immerhin zu erwähnen, dass die Infanterie noch 25 Prozent der Leute braucht, die Logistik samt Sanität 23 Prozent, Panzertruppe und Artillerie 18, die Luftwaffe 12 Prozent.

Der erste Eintrag im Dienstbüchlein


Die Broschüre stellt auch die Karrieremöglichkeiten vor, die natürlich in Matt ebenfalls besprochen wurde. Das Dienstbüchlein war bereits im Besitz der Teilnehmer, und dieser Orientierungstag wurde als erster Diensttag auch eingetragen. Freilich war noch unbesoldet. Viele dürften gespannt sein, welche Einträge in den bevorstehenden zehn Jahren Dienstzeit in dieses Dokument mit dem traditionsgemäss soliden Einband gemacht werden. Die Mindestdienstzahl beträgt 300 Tage, welche die Durchdiener in einem Zuge absolvieren können; die Dienstzeit kann aber auch 600 Tage betragen, wenn Chargen erworben werden.

Die Stimmung im Truppenlager, dem wir am Mittwoch letzter Woche einen Besuch machten, war gut. Die Verantwortlichen hatten auch für gute Verpflegung gesorgt mit dem „Höhepunkt“ eines patriotisch gestalteten Patisserie-Kopfes. Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga, Vorsteher des Departements für Sicherheit und Justiz, verfolge mit grossem Interesse und mit Genugtuung diesen Orientierungstag, zu dem auch die Vorstellung der „Kaserneneinrichtung“ des Truppenlagers gehörte („Kasernen-Feeling“).