Die Aufgaben immer im Blick

Am 17. Glarner Innovationsapéro am letzten Donnerstag im «Glarnerhof» präsentierten Amir Golshani und Julian Wolf von der ucentrics AG wie «Augmented Reality» bei der Effizienz und vor allem gegen den Fachkräftemangel helfen kann.



Bilder vom 17. Glarner Innovationsapéro (e.huber)
Bilder vom 17. Glarner Innovationsapéro (e.huber)

Aktuell die grössten Herausforderungen für die Wirtschaft sind Digitalisierung und der Fachkräftemangel. Dass das erste beim zweiten Problem viel helfen kann, waren sich die Referenten Amir Golshani und Julian Wolf am 17. Glarner Innovationsapéro von der Glarner Wirtschaftskammer und dem Gewerbeverband des Kantons Glarus am letzten Donnerstag im «Glarnerhof» überzeugt. Mit ihrem Unternehmen ucentrics AG entwickeln und setzen sie Arbeitsprozesse digital in die «Augmented Reality» um. Zu Deutsch: eingebettete Realität bedeutet, dass digitale Inhalte entweder über ein Tablet oder vor allem einer HoloLens oder entsprechenden Brille in das Blickfeld des Anwenders hineinprojiziert und dabei aber die Sicht auf die Umwelt nicht verhindert. «So können an einer Maschine, die einzelnen Arbeitsschritte eingeblendet werden, welche der Arbeiter gleich auch abhacken oder bestätigen kann.» Dies kann so weit gehen, dass sogar angezeigt wird, wo ein Teil angebracht werden muss, oder welche Schrauben angezogen werden müssen. Mit der digitalen Begleitung sei so, laut Golshani, eine viel schnellere Einbindung von fachfremdem Personal möglich. «Sie müssen nicht monatelang Routine aufbauen, sondern haben die Abläufe immer bei sich.» Aber auch bei Experten habe sich gezeigt, dass sie mit dem digitalen Hilfsmittel fast doppelt so schnell sind. «Zudem kommt, dass auch die Fehlerquote in beiden Situationen drastisch sinkt.» Das System kann nach Wunsch auf der einen Seite mit Warnhinweisen aber auch Kontrollnachweisen ergänzt werden. «Zum Beispiel, dass das System erst weiter geht, wenn der Strom wirklich abgeschaltet wird.» In welch unterschiedlichen Feldern, die «AR» eingesetzt werden kann, zeigten anschliessend Beispiele bei der SBB, aber auch in hochkomplexer Chirurgie. In unverbindlichen Workshops würde dabei sein Unternehmen, die Wünsche und Bedürfnisse der einzelnen Betriebe zuerst definieren, um dann die gewünschte Umsetzung einzuleiten. «Je nach Prozess, kann die Lösung schon mit verhältnismässig kalkulierbaren finanziellen Mitteln realisiert werden.» Denn was bei all den neuen Möglichkeiten immer vorherrscht sei eine grosse Portion Skepsis. «Wenn man es aber erst einmal ausprobiert hat, möchte kaum jemand mehr ohne AR arbeiten.»