Schon seit einiger Zeit wird darüber gesprochen, dass es in Ihrer Branche schwer ist, geeignete Lehrlinge zu finden. Wann hat dieses Problem in Etwa angefangen? Hat da Corona aktuell irgendeinen Einfluss?
Edy Koller: Gute Lehrlinge zu finden hat etwa vor 8–10 Jahren angefangen. Corona hatte nur einen Einfluss im 1. Lockdown, im 2020, da wir keine Schnupperlehre anbieten durften.
Was könnten Gründe dafür sein?
Der Handwerkliche Beruf hatte für die Jugendlichen in der Vergangenheit nicht so ein attraktives Erscheinungsbild, was sich jedoch wieder im Wandel befindet. Dies konnten wir in diesem Jahr positiv feststellen. Wir hatten bereits schon sehr viele Schnupperlehrlinge, welche sich für die Autobranche interessierten.
Was macht in Ihren Augen diese Lehrstelle attraktiv? Was den Beruf allgemein?
Sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll. Durch die heutige Technologie wird auch am Computer gearbeitet und nicht nur mit den Händen. Wir haben einen sehr modernen und hellen Betrieb mit top eingerichteten Arbeitsplätzen, was früher in einer Garage nicht so anzutreffen war.
Welche Fähigkeiten ausserhalb der Schule sollte ein Jugendlicher dabei zusätzlich mitbringen? Ist von Vorteil?
Top Motivation, Freude an Autos und Technik. Gutes Handgeschick und vernetztes Denken.
Wie sieht es nach Abschluss der Lehre aus? Aufstiegschancen/ Weiterbildung oder Weiterbeschäftigung in Ihrem Betrieb?
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es zahlreiche. Auch kann nach der Lehre in den Verkauf, den Kundendienst oder Ersatzteillager gewechselt werden.
Wir werden einen der beiden Lehrabgänger weiter beschäftigen.
Viel wird auch von immer mehr Auszubildenden, welche ihre Lehre vorzeitig abbrechen. Wie sind diesbezüglich Ihre Erfahrungen?
Zum Glück relativ klein. Aber wir stellen schon fest, dass bei den Jugendlichen der Durchhaltewille etwas verloren gegangen ist. Wobei, wenn es wirklich nicht passt, dann kann der Abbruch für beide Seiten eine gute Lösung sein.
