Die Bagger arbeiten sich durch schlammig-feuchtes Geschiebe

Vor zwei Wochen begannen die Aufräumarbeiten im später als bewohnbar klassifizierten Teil des Schwander Plattenau-Quartiers, welches bereits mehrmals von Hangrutschen betroffen war. Zuletzt drang in der Nacht auf Donnerstag, 18. Januar, während eines Nachrutsches erneut Geschiebe ins Quartier. Die aktuellen Aufräumarbeiten privater Bauunternehmer und des Zivilschutzes dienen dazu, zusätzliche Schäden in den grundsätzlich intakten und später hoffentlich wieder bewohnbaren Gebäuden zu vermeiden.



Die Baumaschinen arbeiten sich in Schwanden durch die Plattenaustrasse und räumen inzwischen die Herrenstrasse bergwärts Richtung Haupt-Schwemmgebiet der Wagenrunse (Bilder: e.willi)
Die Baumaschinen arbeiten sich in Schwanden durch die Plattenaustrasse und räumen inzwischen die Herrenstrasse bergwärts Richtung Haupt-Schwemmgebiet der Wagenrunse (Bilder: e.willi)

Mit der Räumung sind zwei Unternehmen, die Linth STZ aus Schwanden und Ueli Luchsinger, Transporte, Mitlödi, beschäftigt. Die schweren Geräte der beiden Betriebe konnten inzwischen die Plattenaustrasse freiräumen und stossen nun in der Herrenstrasse bergwärts ins Quartier vor, während der Zivilschutz die Räume im Erdgeschoss der überschwemmten Gebäude reinigt.

Franc Tresch von der Linth STZ und Transport-Unternehmer Ueli Luchsinger aus Mitlödi haben dem FRIDOLIN folgende Fragen beantwortet:

Was ist am Auftrag, im Plattenau-Quartier aufzuräumen, anders als bei einem regulären Bagger-Kipper-Auftrag?

Franc Tresch: «Das Material ist völlig durchnässt, da der Untergrund aus Belag besteht und kein Wasser abfliessen kann. Die Lastwagen können nur bis ca. zur Hälfte gefüllt werden». Ueli Luchsinger weist darauf hin, dass die Lastwagen-Brücken abgedichtet werden, damit die befahrenen Strassen am Ende nicht wie Baupisten aussehen.

Gibt es bei dieser Arbeit Überraschungen?

Franc Tresch: «Überraschungen gibt es keine, man weiss, dass Leitungen, Holz, Gebäudeteile mitgerissen wurden, welche wir gemäss Umweltvorschriften sortieren und an die richte Deponie abliefern müssen. Überraschend ist, dass jederzeit kleine Murgänge ausgelöst werden können. In Zusammenarbeit mit der Naturgefahrenkommission und der örtlichen Bauleitung werden Risiken und Gefahren vorgängig besprochen. Die Situation wird jeden Morgen von Spezialisten beurteilt und wir erhalten eine Arbeitsfreigabe oder eben keine. Die Zusammenarbeit läuft sehr gut».

Wie ist das Räumgut beschaffen?

Franc Tresch: «Das Material ist grösstenteils Schlamm, es kommen aber auch grössere Findlinge zum Vorschein». Ueli Luchsinger: «Das ist feuchte ‘Pampe’. Wenn man draufsteht, sinkt man ein. Wir können z.B. eine Baggerschaufel oder die Lastwagen nicht wie gewohnt beladen».

Hast Du den Betrieb und Deine Mitarbeiter auf diesen Auftrag anders als sonst vorbereitet?

Franc Tresch: «Ja, sie wurden über die Gefahrenzonen und Risiken informiert und müssen sich jeden Tag sich anmelden und einschreiben. Ueli Luchsinger: «Da es um das später bewohnbare Gebiet geht, haben wir uns sicher gefühlt, wir bewegen uns ja in der nicht akut gefährdeten Zone und sind mit einem Funkgerät mit dem Sicherheitsmann der Securitas verbunden. Er muss das Gelände überwachen und kann uns bei einem Ereignis direkt in die Führerkabine warnen».