Die Beresina Grenadiere aus Näfels

Dieses Jahr sind es genau 200 Jahre her seit der berühmten Schlacht an der Beresina. Das 3. Regiment der Beresina Grenadiere aus Näfels erinnert in ihren historischen Uniformen und der Schiesskunst mit Schwarzpulver und Blei an dieses Ereignis.



Die Beresina Grenadiere aus Näfels

Die Beresina Grenadiere wurden 1978 anlässlich der Wahl von Bundespräsident Hürlimann aus Zug ins Leben gerufen. Gegen 100 Mann, vorwiegend aus der Stadtmusik Zug rekrutiert, bildeten drei Regimenter. Der damals in Näfels wohnhafte Polizist Werner Schindler fühlte sich berufen, ein eigenes Regiment, (das 3. Rgt.) auf die Beine zu stellen. Ab 1980 waren rund 25 Mann, (Kdt Schindler, Vize-Kdt, Adjudant, Fähnrich mit 4 Sappeuren, 12 Grenadiere und 4 Tambouren mit Tambourmajor,) einsatzbereit. Bei gemeinsamen Auftritten mit den Zuger Grenadieren vom 1., 2., und 4. Regiment in Zug, Lugano und an der Fahnenweihe in Näfels frönte man im Sinne der 11 000 Schweizer Söldner, der Beresina Grenadiere, welche in den fremden Diensten von Napoleon standen.

Schiessen mit Pulver und Blei

1812 war es Napoleon, der mit der «Grande armeé» über die Beresina schritt. Im Verlaufe des Überganges der geschlagenen Armee wurde der Zuger Kommandant Franz Josef Blattmann tödlich verwundet. In der Nacht vor seinem Tode war er noch mit seinem Waffenkameraden, dem Glarner Oberleutnant Thomas Legler, auf der Strasse nach Stachow auf und ab gegangen. Dabei hatte er diesen ersucht, für ihn sein Lieblingslied «Unser Leben gleicht der Reise» zu singen.

Nebst dem Uniformenwesen wurde das Schiessen mit Pulver und Blei immer interessanter. 1982 nahmen erstmals ein Handvoll Glarner an den Schweizer Meisterschaften der Vorderladerschützen teil. Fortan waren an uniformierten Anlässen im In- und Ausland und an diversen Schiessanlässen die Beresina Grenadiere, 3. Rgt. Näfels, gern gesehene Schützenkameraden.

Napoleon nachgelebt

Die alten Musketen erinnern an die Zeiten Napoleons. Dies kommt speziell bei Exerzier-Demonstrationen zum Ausdruck. In ihren nostalgischen Uniformen versuchen die Beresina Grenadiere aufzuzeigen, wie anno dazumal geschossen worden ist. Besonders beeindruckend sind die 14 Ordonnanz-Ladetakte, bis der Kommandant den Schiessbefehl erteilen kann. Nach einem heftigen Knall werden die Schützen jeweils von einer dichten Rauchwolke eingenebelt. «Das gehört eben zum Vorderladerschiessen. Die Leute sollen einen Einblick in die frühere Schiesskunst erhalten», meint Kommandant Schindler. Trotz strengen militärischen Formen leben die Beresina Grenadiere nicht kriegerischen Erinnerungen nach: «Unsere Leidenschaft beruht auf nostalgischen Beweggründen.»

Aus Anlass des Jubiläums von 200 Jahren seit der Schlacht an der Beresina treten die Näfelser Beresina Grenadiere an verschiedenen Anlässen auf. So am 27. April beim Konzert der Army Big Band in Schwanden, am Tag darauf beim Leglerhaus in Diesbach/Betschwanden oder am 13. Oktober am Glarner Umzug an der Olma in St. Gallen. Der Jubiläumsanlass 200 Jahre Beresina findet dann im November 2012 statt.