Die Bier-Saga geht weiter

Am letzten Wochenende stellte die Brauerei Adler mit «Schrättli» bereits ihr fünftes Spezialbier vor, passend zum Thema «Saagehafts usem Glarnerland» ist das erfrischend leichte Session IPA nach einer Sage aus dem Glarnerland benannt. Im Volksgarten konnten sich die ersten Interessierten von der fruchtigen Hopfennote überzeugen.



Die Bier-Saga geht weiter

Bereits ist es sieben Jahre her, als die Brauerei Adler mit «Vrenelisgärtli», «Rufelihund» und «Geisser» drei Bierspezialitäten benannt nach Glarner Sagen präsentierten. Ein bisschen später stiess auch noch der «Holzdieb» dazu. Am letzten Samstag gab es nun mit «Schrättli» den neusten Zuwachs. «Das erfrischende, leichte Bier ist aber nur in den Sommermonaten erhältlich», erklärte Geschäftsführer Mathias Oeschger an der ersten Degustation im Volksgarten. Dazu passt auch, dass es nur 3,8 Prozent Alkohol enthält. «Die angenehme Frische erhält das Schrättli zudem durch die Verwendung von Malz, Weizen und Hafer», führte Braumeister Jürg Kambach weiter aus. Dazu kommt die einmalige Mischung aus den Hopfensorten Amarillo, Citra und Cashmere. «Die Kombination führt zu einer unverwechselbaren fruchtigen Hopfennote.» Bei der Kreation stand auch wieder das «Brausyndikat» aus Dietikon dem Team aus Schwanden hilfreich zur Seite. Wie bereits die Vorgänger wurde das Session IPA nach einer Glarner Sage benannt. In dieser Geschichte geht es um den Bergbauer Thys, welcher nachts nicht mehr schlafen konnte, weil ihn ein mysteriöses Geschöpf besuchte, nämlich das «Schrättli».

Die Sage

«D Oberschwändi,wo de Thesen Thys vo sim Vatter gerbt hät, liht wiit überem Tal uf ere Felswand. Bergstiiger, die ab und zu a sim Heimetli grastet händ, händ die wiiti Ussicht grüemt und meintet, äs gäb gwüss nüt Schünners als wie en Fürst in luftiger Höchi uf die anderä Lüüt abezluege. De Thys isch zu söttige Ussage immer sehr ruhig gsi und hät als Antwort immer nur jaja gseit.» «Üch würdi ds Rüheme vergah,wenn Ihr wie ich im Winter da obä bliibe müesstet und als Gsellschaft nur Vierbeiner hättit!» Und däbi isch ihm wieder ds Schrättli i Sinn chu. Sobald sich nämli de Bergbuur am Abig ufem Laubsack usgstreckt hät und zwüschet Wachä und Träumä gschwäbt hät, hät er amel ds Schrätti a de Fänsterwand ghört ufechrable und zum göffnätä Zugschiibli inähuschä. Mit eim Satz isch es amel ufs Bett gsprungä und hät sich amel ufd Brust vom Thys ghöckt. Äs druckti und würgti amel Ihn, dass er chüchend nach Luft hät grungä. De Thys hät welle um Hilf rüeffe, hät aber kein Ton usebracht. Eimal hät er im Halbschlaf mit beide Händ zuegriffe und hät ds Schrättli verwütscht. Aber es isch ihm i de Finger verloffe wie warmä Schmalz und es isch us dä Chammärä usegschloffä. Dä Thys hät nöd gwüsst, ob durchs Schlüsselloch oder durch ds Läuferli. So ischs ihm fast jede Tag ergangä, sodass de Buur die kommend Nacht scho am frühene Morge gfürchtät hät und erscht is Bett isch, wen im Tal undä eis Liecht nach em andärä erloschä isch.

Eimal a mä Winter, hät das Schrättli de Thys so arg plaget, dass er das nümmä usghaltä hät. I sinere Not isch er is Dorf abä und hät dettä e altä Maa um Rat gfragät. Dä Grauchopf isch mit em Buur id Oberschwändi ufä gstiegä. Chum hät er am Thys sis Stübli gseh, hät er gwüsst, was z mache isch.«Frihli» hät er gseit, «Wänn du mit em Chopf gägäs Tal schlafsch, so laht dir ds Schrättli kei Ruhe. D Fuessete muess talwärts, d Chopfete bergsiits stah». Sie händ den das Bett umgstellt – und lueg au da, sither isch ds Schrättli nie me erschiene. Es isch au besser gsi, de Oberschwändeler in Ruhä zluh dänn er hät vorsorglicher Wiis jede Abig die scharf gschliffeni Axt näbet sich uf d Siite gleit.»