Die Bio-Dinkelernte 2023 verspricht eine ausgezeichnete Qualität

Nach der erfolgreichen Ernte im letzten Jahr wagen sich immer mehr Glarner BIO-Bauern an den Anbau von (Ur)-Dinkel auf verschieden Äckern von Weesen bis Haslen. Am letzten Samstagnachmittag konnten sie die letzten knapp 4 Tonnen Bio- und UrDinkel des insgesamt fünften Ackerfelds einfahren. Gemäss ersten Informationen von BIO-Glarus-Präsident Richi Bamert sei es wiederum eine erfreuliche Ernte gewesen. Auch die Qualität sei vielversprechend. Im Anschluss wird der Glarner Dinkel in der Getreidemühle in Näfels weiterverarbeitet. Die Kundschaft kann das begehrte Bio-Mehl an verschieden Verkaufsstellen im Kanton beziehen.



Die Bio-Dinkelernte 2023 verspricht eine ausgezeichnete Qualität

Die Glarner BIO-Bauern haben sich nach der erfolgreichen Ente im letzten Jahr auch im 2023 an den Anbau von Bio-Dinkel gewagt. Nach dem Grosserfolg im letzten Jahr wurde beispielsweise zwischen Netstal und Näfels eine Parzelle von rund einer Hektare als optimales Anbaugebiet ausgewählt. Dabei musste erneut ein Teil der Naturwiese umgepflügt werden, um das Dinkel-Saatgut gut keimen zu lassen. Erklärtes Ziel für die Glarner BIO-Bauern ist seit jeher, ein lokal produziertes BIO-Brot zu lancieren. Traditionell ist das Glarnerland nicht unbedingt als Ackerbauregion bekannt und somit fehlen noch etwas Erfahrungswerte.

Glarner BIO-Bauern sind stolz auf ihr Bio-Dinkelmehl

Die Glarner BIO-Bauern dürfen stolz auf ihr Produkt sein. Nebst der Getreidemühle in Näfels kann das regionale Mehl auf dem Landwirtschaftsbetrieb in den Unterbergen beim innovativen und BIO-Bauer Walter Schnyder und dessen Bruder Mathias in der Milchzentrale in Netstal eingekauft werden. Auch Senten-Bauer und Älpler Christian Beglinger vom Alpguät-Lädeli & Bauernhof Rüti in Mollis bietet ihr eigenes Bio Dinkel-Mehl an. In Glarus erhält man das begehrte Mehl im «Bioladen Ulme» an der Bankstrasse 30.

Bio- und UrDinkel ist bei den Kunden sehr beliebt

Für die Marke UrDinkel sind nur alte, nicht mit Weizen gekreuzte Sorten zugelassen. Diese Sorten bewähren sich seit Jahrzehnten in der Verarbeitung und sie sind bei den Konsumenten sehr beliebt. Sie zeichnen sich durch die ausgesprochen langen Halme aus. Produzenten und Produzentinnen von UrDinkel dürfen deshalb nahezu keinen Dünger einsetzen. Die Erträge bleiben in den meisten Fällen tiefer. Der ökologische Wert und die innere Qualität sind aber entsprechend hoch. Im Gegensatz zu modernen Dinkelsorten, die durch Kreuzung mit Weizen verkürzt worden sind, hält die Marke UrDinkel bewusst am bewährten Reinheitsprinzip und an der möglichst grossen genetischen Differenz zu Weizen fest*.

Glarner Bio-Dinkel ist voll im Trend

Schon ab 1830 diente die Maismühle in Näfels als Mais- und Futtermühle und war damals offenbar die erste in der gesamten Ostschweiz. Zuvor wurde dort angeblich Schwarzpulver gemahlen. Damals wie heute werden die Maschinen mittels eigener Wasserkraft angetrieben. Die Projektverantwortlichen wissen es zu schätzen, dass in Näfels eine funktionstüchtige Mühle steht, welche ausschliesslich Bio- oder Demeter-Getreide verarbeitet. Kürzer könnten die Transportwege kaum sein, denn die neu entstandenen Ackerflächen befinden sich alle in unmittelbarer Nähe. Dazu kommt, dass die Mühle vor nicht allzu langer Zeit in eine neue Dinkelrolle investiert hat. Anders als beim Weizen muss hier das Korn vor dem Mahlen noch entspelzt werden. Die Dinkelmehle «hell» und «dunkel» werden in einer traditionellen Steinmühle gemahlen. Während des Mahlvorgangs in der Steinmühle bleibt der gesamte Keimling des Korns erhalten. Mit dem Projekt wird allgemein die Vielfalt der hiesigen Lebensmittelproduktion gefördert. Auf den insgesamt über fünf Hektaren Ackerflächen sollen nun gut 10 Tonnen Dinkelmehl verarbeitet werden. Mal schauen, wer sich in diesem Jahr eines von den ersten einheimisch produzierten Knospe-Pfünderli ergattern kann.

*Quellenangabe Wikipedia, Google