Die drei Könige, wissenschaftlichen Bräuche oder schlichtweg Geld

Kaspar, Melchior und Balthasar, die drei Magier, oder Weisen aus dem Morgenland brachten dem kleinen Jesus viele schöne Geschenke mit.


Sie waren zwar, wie bereits gesagt, keine Könige und heilig sind sie auch nicht. Und um dem ganzen noch das Tüpfchen aufs i zu setzten: Wahrscheinlich stimmen nicht mal ihre Namen“. Jesus, oder zumindest Maria und Joseph, waren jedenfalls über die Geschenke sehr erfreut. Sie haben nämlich, Weihrauch, Myrrhe und natürlich „Chlütter“ Gold bekommen. Jaja, das liebe Geld. Es ist also keine neuzeitliche Erscheinung, dass überall das liebe Geld im Mittelpunkt steht. Auch damals schon, scheint der „Chlütter“ eine tragende Rolle eingenommen zu haben. Clevere Köpfe könnten sich jetzt fragen, ob es didaktisch klug sei, einem Kind diese Geschichte zu erzählen, und somit bereits den ersten Kontakt zum Materialismus und Kapitalismus zu schaffen. Andere werden argumentieren, dass es so schlimm nicht sein kann, denn über die genaue Menge, resp. die Quantität der drei Geschenke steht nirgendwo etwas geschrieben. Apropos geschrieben. Wenn wir korrekt sein wollen, steht sowieso sehr wenig geschrieben. Die Behauptung beispielsweise, es seien drei gewesen, ist auf die drei Gaben zurückzuführen, die sie darreichten. Papst Leo I hatte sich dann einfach ausgedacht, dass es deren drei gewesen sein mussten. Ist ja logisch, oder? Und zu Königen wurden sie wahrscheinlich umstilisiert, weil in der Messias-Prophezeiung des Alten Testaments davon die Rede ist, dass Könige ihm Geschenke bringen werden – und biblische Prophezeiungen haben ja schliesslich in Erfüllung zu gehen, oder? Heilig sind sie schlicht und einfach deswegen nicht, weil es um sie nie ein Heiligsprechungsverfahren gegeben hat, welches in der katholischen Kirche zur Erlangung dieses Status zwingend vorgeschrieben ist. Ihre Initialen C+M+B, mit denen man in Katholischen Gebieten den Türstock schmückt, werden von der Theologie offiziell denn auch als Christus mansionem benedicat interpretiert, „Christus segne dieses Haus“, um ja nicht in den Verdacht abergläubischer Umtriebe zu kommen. Das wollen wir ja schliesslich nicht, plötzlich unwissenschaftlich sein, das wäre ja der Gipfel. Apropos Gipfel, wie ist das jetzt schon wieder mit dem Eisberg … Ist der obere Teil, den man sieht gefährlich, oder …. Naja, Hauptsache all unsere Bräuche sind wissenschaftlich untermauert. Oder, sonst soll einfach die Kasse stimmen! Letzteres trifft sicherlich zu, denn Gold geschenkt zu bekommen, ich meine …