Die drei Männer für 2011

Martin Laupper, Christian Marti und Thomas Hefti; das sind die Persönlichkeiten, die als erste die drei neuen Gemeinden im Glarnerland präsidieren werden. Drei FDPler, welche ihn ihrer Amtsperiode wichtige Weichen stellen werden.



Die Gemeindepräsidenten für 2011: Thomas Hefti
Die Gemeindepräsidenten für 2011: Thomas Hefti

Seit letzten Sonntag stehen die ersten Regierungen der drei neuen Gemeinden im Glarnerland fest. Nur in Glarus Süd kommt es Ende November noch zu einer Ersatzwahl im Gemeinderat. Aber dafür stehen nach der Wahl von Martin Laupper alle drei Gemeindepräsidenten fest. Auffällig dabei alle drei gehören der FDP an.

Der Rückkehrer

Am längsten warten musste dabei Martin Laupper; erst seit letztem Sonntag steht er als Gemeindepräsident fest. Spätestens auf das Amt hoffen konnte der gebürtige Näfelser jedoch schon nach dem ersten Wahlgang. Für viele überraschend konnte er schon hier am meisten Stimmen für sich verbuchen. Am Schluss distanzierte er seinen Dorfrivalen und amtierenden Gemeindepräsident Bruno Gallati um knapp 700 Stimmen. Der im Vorfeld des 2. Wahlgangs als „Lehrling“ bezeichnete kann jedoch vor seinem politischen Time-Out auf ein ausgewiesenes Palmares zurückblicken. So war er zwischen 1990-96 Kantonalpräsident der FDP und war rund sechs Jahre Mitglied des Glarner Landrates. Der Vater von drei erwachsenen Kindern möchte sich nach seinem Sieg „für zwei Amtsdauern mit einem Vollpensum und mit Herz und Verstand für die neu entstehende Gemeinde Glarus Nord zur Verfügung zu stellen.“ Hauptaugenmerk möchte Laupper dabei auf den Wirtschaftsstandort Glarus Nord legen. Der Raum Glarus Nord soll auch nach der Fusion ein finanzstarker, steueroptimierter nachhaltiger Wirtschafts- und attraktiven Lebensraum sein. „Ich bin überzeugt, dass ich strategische Impulse setzen und zielorientiert ein Team - sprich Gemeinderat - motivierend führen kann.“

Der Junge mit viel Erfahrung

Der mit 35 Jahren deutlich Jüngste des „FDP-Triumvirats“ ist Christian Marti, der bereits im ersten Wahlgang gegen Hanspeter Spälty, SP, um das Präsidium von Glarus reüssieren konnte. Trotz seiner vergleichsweise jungen Jahren blickt Marti bereits auf eine schillernde 13jährige Politkarriere. So ist er seit acht Jahren Mitglied des Landrats und bekleidet dort mittlerweile den Posten des Fraktionspräsident. Auch die Arbeit in der Kommune hat der Vater von zwei Kindern als Gemeinderat von Glarus hautnah kennengelernt. Der Lehrbeauftragte an der Universität Zürich sieht vor allem in der Raum- und Ortsplanung, dem Tourismus, einer umfassenden und verlässlichen Finanzpolitik und dem Standortmarketing ein grosses Entwicklungspotential für die neue Gemeinde Glarus. „Jedoch möchte ich die Stärken und Spezialitäten unserer vier Gemeinden nutzen.“

Der Unangefochtene

Den ruhigsten Wahlkampf verbrachte sicher Thomas Hefti aus Schwanden. Ohne Gegenkandidat wurde er sicher und deutlich zum Gemeindepräsident von Glarus Süd gewählt. Dabei kann der 50-Jährige seine Erfahrungen als Präsident von Schwanden übernehmen. Der doktorierte Anwalt gilt als äusserst versierter Kenner des Gesetztes und der Paragrafen und durch seinen Sitz in der SN Energie als Fachmann für Strom und Energie. Für das neue „Energy Valley“ und Wasserschloss Glarus Süd mit dem Grossprojekt „Linthal 2015“ sicher ein grosser Vorteil. Neben der Stromfrage wird Hefti in der ersten Amtsperiode sicher auch das Thema „Wirtschaftsraum Glarus Süd“ beschäftigen.

Wichtigster Punkt auf der Agenda aller drei Gemeindepräsidenten wird sicher sein, die bestehenden Gemeinden in die neuen Einheiten überführen zu können und die Aufbruchsstimmung der ausserordentlichen Landgemeinde in den politischen Alltag überführen zu können. Ausserdem wird sich wohl schon in der ersten Legislatur zeigen, wie die drei Grossgemeinden und mit ihnen die Präsidenten gegenüber dem Kanton auftreten können. Eine weitere nicht zu unterschätzende Frage dürfte die Zukunft der zahlreichen einzelnen Dorfvereine sein. Sicher stehen Laupper, Marti und Hefti spannende vier Jahre an der Spitze von Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd bevor.