Die Ehre wird gelebt

Gegen 200 Turnveteranen aus dem Kanton Glarus nahmen an der 69. Tagung der Vereinigung Glarner Turnveteranen in der Mehrzweckhalle in Mollis teil. Als Tagungsältester wurde Peter Speich aus Niederurnen (Jahrgang 1916) durch Obmann, Werner Rhyner, geehrt. Erstmals konnte mit 503 Mitgliedern die angestrebte 500er-Grenze geknackt werden. Nächster Tagungsort 2011 ist Netstal.



Die Ehre wird gelebt

Die Tagungsteilnehmer wurden durch musikalische Klänge der Musikgesellschaft Mollis unter der Leitung von Fredy Peterhans empfangen. Einmal mehr konnte der Obmann, Werner Rhyner, zahlreiche Gäste begrüssen. Darunter die Delegationen aus den Bündner, St. Galler und Zürcher Veteranensektionen sowie die Gemeindepräsidenten Hans Leuzinger (Mollis) und Martin Laupper (Glarus Nord). Als Abgeordneter des Kantonalen Turnverbandes GLTV war Präsident Chrigel Büttiker anwesend.

Die 500er-Grenze geknackt

Im Namen der Gemeinde Mollis bedankte sich Gemeindepräsident Hans Leuzinger, dass sein Dorf als Austragungsort gewählt wurde. Interessant seine Ausführungen zur Gemeindestrukturreform, die sich auf einem guten Weg befinde. «Wir vom Gemeinderat Glarus Nord sind überzeugt, dass die neue Grossgemeinde gut funktionieren wird.» Leuzinger betonte, dass viele Fragen und Unklarheiten sicher erst im Laufe der Zeit gelöst werden können.
Wie an jeder Tagung wurde den verstorbenen zwölf Kameraden gedacht. Die Jahresrechnung und auch das Budget wurden ohne Wortmeldung genehmigt. Ernst Disch konnte vermelden, dass der Mitgliederbestand neu 503 beträgt, acht mehr als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Damit konnte erstmals die angestrebte Grenze von 500 Mitgliedern übertroffen werden.

Rück- und Ausblick des Obmanns

In seinem Jahresrückblick liess Obmann Werner Rhyner noch einmal das verflossene Jahr Revue passieren und hob dabei einige Höhepunkte heraus. Am Schluss der Versammlung richtete er seinen Blick in die nahe Zukunft des Vereins. «Als ich den Jahresrückblick verfasste, sind wir spontan verschiedene Gedanken durch den Kopf gegangen und ich möchte diese kurz bekannt geben.» So werde in sechs Jahren die 75. Tagung, also ein Jubiläum, stattfinden. Bereits heute gelte es, den Blick auf dieses Jubiläum zu richten und mit der Planung zu beginnen. Auch nach Inkrafttreten der Gemeindestrukturreform mit nur noch drei Gemeinden sollte klar sein, dass die Vereine in den Dörfern nach wie vor selbstständig bleiben müssen. «Wir müssen zu den Vereinen unbedingt Sorge tragen.»

Ehrungen – Höhepunkt der Tagung

Nach der Pause standen wie gewohnt die mit Spannung erwarteten Ehrungen der verdienten Veteranen auf dem Programm. Ein Traktandum, das stets mit viel Interesse und auch grosser Freude abgewickelt wird. Stolz schreiten die Geehrten auf die Bühne, um eine Ansteckblume und zum Anstossen ein Glas Wein in Empfang zu nehmen. Bei den 70-Jährigen wurden dieses Jahr zehn, bei den 75-Jährigen zwölf und bei den 80-Jährigen sage und schreibe sieben Veteranen geehrt. Auch dieses Jahr war Peter Speich aus Niederurnen mit Jahrgang 1916 der Tagesälteste. Er wurde, umrahmt von zwei Turnerinnen, mit einem Blumenstrauss geehrt.

Grussworte vom GLTV-Präsidenten

Chrigel Büttiker überbrachte die Grussworte des Glarner Turnverbandes GLTV und konnte die frohe Botschaft überbringen, dass das GlaBü-Turnfest 2012 unter der Leitung von Hansjörg Marti in Glarus Süd respektive in Schwanden durchgeführt wird. Er wies in eindrücklichen Worten darauf hin, dass das Ehrenamt, wie von früher bekannt, nicht mehr den gleichen Stellenwert einnimmt und gewichtige Aufgaben in den Vereinen immer mehr entschädigt werden müssen. Das nächste Jahr ist das Jahr der Ehrenämter und plötzlich sprechen alle über dieses Ehrenamt. Die Vereine müssen sich Geanken machen, ob das Ehrenamt wirklich noch zeitgemäss sei. «Wie können wir Ehre überhaupt erklären? Viele der heute anwesenden Veteranen konnten heute eine solche Ehre in Empfang nehmen.» Büttikofer sprach aus, was an diesem Tag viele empfanden, als die Veteranen auf die Bühne schritten: Man spürt diese Ehre, die Ehre wird noch gelebt.

Im anschliessenden Rahmenprogramm zeigten die Frauen und Männer der Turnvereine von Mollis ihr Können und ernteten von den Veteranen ihren verdienten Applaus. Bei den Barrenvorführungen erinnerten sich bestimmt viele der Veteranen noch an ihre aktive Turnerzeit, wo sie selbst an diesem Gerät ihre eigene Übungen absolvierten.