Die Feuerwehr Glarus bleibt ein zuverlässiger Partner im Bevölkerungsschutz

An dem Jahresrapport der Feuerwehr Glarus gab es eine Premiere und einen Wechsel zu vermelden – aber auch warnende Stimmen zu hören.



Die Feuerwehr Glarus bleibt ein zuverlässiger Partner im Bevölkerungsschutz

Regierungsrat Andrea Bettiga machte den Anfang: «Früher war alles anders», sagte er an dem kürzlich abgehaltenen Jahresrapport der Feuerwehr Glarus im GH-Saal in Ennenda. Und er meinte damit auch: «Früher war alles besser.»

Er spielte mit dieser Aussage darauf an, dass sich immer weniger Glarner für den Dienst in der Feuerwehr begeistern können. In die gleiche Kerbe wie Regierungsrat Andrea Bettiga hob auch der Glarner Gemeinderat Peter Schadegg. Er betonte, dass es ja hier eigentlich immer noch eine Feuerwehrpflicht gibt. Dass es zwar Menschen brauche, die einfach die Feuerwehrsteuer bezahlen, aber eben halt auch solche, die mitten in der Nacht nach einem anstrengenden Tag aufstehen, um einen Brand zu löschen oder Hochwasserschutz-Massnahmen zu ergreifen. Für Schadegg ist das Milizsystem nach wie vor das beste und günstigste System, um den Feuerwehrdienst in der Gemeinde zu betreiben. Er sieht die beste Möglichkeit, um neue Leute für die Feuerwehr zu begeistern darin, dass die aktiven Feuerwehrleute in ihrem Umfeld persönlich versuchen, neue, junge Leute für die Aufgabe zu begeistern.

Immer mehr Aufgaben neben Feuer habe die Feuerwehr Glarus übernommen, sagte Schadegg. «Stichwort Naturgefahren». Dies bedinge aber auch zusätzliche Ausrüstung und Ausbildung.

Viele lobende Worte für die Glarner Feuerwehr

Allen warnenden Worten zum Trotz: Die Feuerwehr Glarus kann ihren Sollbestand im Moment noch halten und ist sogar ein wenig darüber, wie Kommandant Ruedi Stüssi ausführte. Die personelle, aber auch die materielle Bereitschaft der Feuerwehr dürfte dazu geführt haben, dass die verschiedenen Gastredner ausnahmslos die sehr gute Zusammenarbeit mit der Glarner Feuerwehr hervorhoben. Die Feuerwehr funktioniert nämlich natürlich nicht alleine, sondern nur im Verbund mit Partnern wie den Samaritern, der Polizei, der Gemeinde oder dem kantonalen Amt für Umwelt und Energie, das für die Öl- und Chemiewehr zuständig ist.

Zum ersten Mal seit Jahren fand der Jahresrapport der Feuerwehr wieder im GH Ennenda statt. Es war der erste Anlass in dieser Grössenordnung (mit 180 Gästen) für den «Trigonella»-Wirt Beat Schittenhelm, der die Feuerprobe als gelungen betrachten konnte. Neu wird in diesem Jahr auch das kantonale Feuerwehrinspektorat: Josef Gisler tritt nach fast 20 Jahren als Feuerwehrinspektor ab und wird von Martin Bäbler abgelöst, der an der Hauptversammlung der Glarner Feuerwehr teilnahm.

Beim offiziellen Teil konnten Andreas Schindler und Fritz Weber in den Stand der Ehrenmitglieder erhoben werden. Lisbeth Arnold, Peter Bäbler und Renato Bossi wurden nach langjähriger Dienstzeit in den Feuerwehrruhestand entlassen. Bei seinem Jahresbericht liess der der Kommandant das Jahr mit 83 Einsätzen Revue passieren. Nach dem offiziellen Teil und dem Nachtessen konnten die Feuerwehrleute den Abend mit einem Unterhaltungsprogramm und Barbetrieb ausklingen lassen.