Die Fünfzigste zum Schluss ist bunt geworden

Die Regiuus-Zytig feiert die 50. Ausgabe und erscheint zumindest in der heutigen Form zum letzten Mal. Das regionale «Gratisblatt» ist ab dieser Woche in den Briefkästen des Glarner Hinterlandes zu finden.



Die Regiuus-Zytig feiert die 50. Ausgabe. (Bild: Markus Zünd)
Die Regiuus-Zytig feiert die 50. Ausgabe. (Bild: Markus Zünd)

Die Glarner Hinterländer Regiuus-Zytig, welche seit zwölfeinhalb Jahren quartalsmässig erscheint und seit ihrer Erstausgabe im April 1998 alle Haushalte der heutigen Gemeinde Glarus Süd als Gratiszeitung bedient, geht mit der Sommerausgabe 2010 inhaltlich und vom Erscheinungsbild her gesehen ziemlich bunt in die definitive Schlussrunde.

Ein Jubiläum zum Gemeindezusammenschluss

Es handelt sich dabei um die Ausgabe mit der Nr. 50, was im Sinne einer Jubiläumszeitung farbig gefeiert wird. Die Regiuus-Zytig kommt bezogen auf die Seitenzahl nicht nur verstärkt, sondern auch noch farbig gedruckt daher. Es mag zudem ein Zufall sein, dass das Erscheinungsdatum der Jubiläumsausgabe hinsichtlich der Kalenderwoche punktgenau mit der Ouvertüre Glarus Süd 2010, d.h. mit den bevorstehenden Feierlichkeiten zur Geburt der grössten Gemeinde der Schweiz, zusammenfällt. Zumindest konnten die Leger und Heber dieser Zeitung vor zwölfeinhalb Jahren im Rahmen der Geburtsstunde der Regiuus-Zytig nicht ahnen, dass die letzte und zugleich 50. Ausgabe mit dem faktischen Gemeindezusammenschluss zur Grossgemeinde Glarus Süd einhergeht. Mit der neuen Kommune geht auch der Verein Region GHS (Interessenszusammenschluss der einzelnen Gemeinden im Glarner Hinterland und Sernftal) langsam, aber sicher dem Ende entgegen, sodass damit einer der finanziellen Hauptträger der Zeitung automatisch wegfällt. Die beiden mittragenden Gewerbevereine Schwanden-Hinterland-Sernftal sowie Linthal und Umgebung können auf Dauer in finanzieller Hinsicht das Produkt Regiuus-Zytig nicht tragen. Kommt noch hinzu, dass bis dato das ganze Zeitungsteam (Redaktion, Insertion und Buchhaltung) gratis mitarbeitete. Gratisarbeitende sind aber auf Dauer nicht einfach zu finden, sodass auch aus dieser Optik betrachtet die Regiuus-Zytig von heute keine Zukunft mehr hat.

Eine Erfolgsstory

Summa summarum darf rückblickend die Geschichte des Glarner Hinterländer Regionalblattes als Erfolgsstory betrachtet werden, wenn auch nicht in Farbe, sondern nur in Schwarz-Weiss, denn für einen Farbdruck hätte das zur Verfügung stehende Geld nicht ausgereicht. Dennoch bemühte man sich nicht nur inhaltlich, sondern bezogen auf das Erscheinungsbild, dazu gehört auch die Haptik der Zeitung, um eine hohe Qualität. Davon zeugt die Tatsache, dass man nicht auf billiges Zeitungspapier druckte. Die 49 vorangegangenen Zeitungen beinhalteten in etwa 440 Berichte und rund 1225 Fotos, was so gesehen eine recht stattliche Zahl darstellt. Themen und Bildmaterial übrigens, das hauptsächlich das Glarner Hinterland von Mitlödi bis Linthal und von Schwanden bis Elm mit positiven Aspekten beinhaltete. Nur einmal ging man so richtig fremd, als man den in Wien lebenden Sernftaler Kunstmaler Christoph Speich porträtierte. Der Mann aus Wien spielt denn auch im Sinne eines Rückblickes in der Jubiläumsausgabe nochmals eine wichtige Rolle, d.h. er wurde ein zweites Mal porträtiert (ganz nach dem Motto: Was ist aus dem ausgewanderten Künstler zwischenzeitlich geworden?). Gleiches kann von Ursina Mark und Pierre Weidmann gesagt werden, welche man seinerzeit als Schülerin bzw. als Lehrling in der Regiuus-Zytig vorstellte. Sie wurden nochmals aufgesucht, um quasi ihren heutigen Stand der Dinge aufzuzeigen. Ansonsten beinhaltet die 50. Regiuus-Zytig wieder einige interessante Themen mit positiven Inhalten aus der südlichen Hälfte des Glarnerlandes. Selbstverständlich fehlen zum Schluss die Dankesworte an die Leserschaft und Inserenten nicht.

Auch bei der Fünfzigsten geht es somit einmal mehr um eine tolle Region, welche momentan gerade dabei ist, zu einer einzigen Gemeinde zusammenzuwachsen. Einen idealeren und zugleich bunteren Schlusspunkt hätte man sich für die Regiuus-Zytig also gar nicht aussuchen können.