Als DenkOrt hat der Gemeinderat ein Grusswort nach Forchtenberg gesendet und die Gemeinde pflanzt als symbolisches Zeichen der Ehrung und der Verbundenheit «im Herzen von Glarus» – im Volksgarten, weisse Rosen der Sorte «Sophie Scholl». Forchtenberg ist aufgrund des Dichters Peter Rudolf auf Glarus aufmerksam geworden, denn der in Glarus aufgewachsene Peter Rudolf hat den Gedichtband «100 Kurzgedichte in japanischen Formen zu Sophie Scholl» herausgegeben.
Sophie Scholl war Mitglied der Widerstandgruppe «Weisse Rose» und wurde am 22. Februar 1943 kurz nach ihrer Verhaftung in München im Alter von 21 Jahren hingerichtet. Derartige Schreckenstaten sind auch Teil der Geschichte in Glarus, wie beispielsweise die tragischen Ereignisse um Anna Göldi zeigen. Das Leben von Sophie Scholl als auch das von Anna Göldi erinnern, wie bedeutend es ist, die Demokratie und einen funktionierenden Rechtsstaat auf der Basis der Einhaltung von Menschenrechten zu schätzen und zu wahren.
Am Sonntag, 9. Mai 2021, um 10.30 Uhr findet eine Matinee im Anna-Göldi-Museum in Ennenda statt. Der Autor Peter Rudolf wird an diesem Gedenkanlass seinen Gedichtband «100 Kurzgedichte in japanischen Formen zu Sophie Scholl vorstellen. Prof. Dr. Mario Andreotti, Historiker sowie Sprach- und Literaturwissenschaftler (mit Glarner Wurzeln) wird in einem Vortrag unter anderem aufzeigen, welche bedeutende Rolle Sophie Scholl im deutschen Widerstand gespielt hat. Abgerundet wird der Anlass durch das virtuose Spiel des Geigers Ronny Spiegel, der Musik vortragen wird, welche im Dritten Reich verboten war.
Beispiel eines Haiku aus dem Gedichtband von Peter Rudolf:
Gegen den Irrsinn
musst du dich stellen – wenn auch ganz unvernünftig
