Die Glarner Bauern sind besorgt

Die Frage ob sich der Kanton genügend und vor allem rechtzeitig für die Glarner Bauern einsetzt war die alles umfassende Frage anlässlich eines Orientierungsabends bei der Eternit (Schweiz) AG in Niederurnen. Werden andere Kantone, die Beiträge der Agrarpolitik 14-17 beanspruchen schneller sein als die Glarner? An diesem Anlass wurde auch über die Architekturausstellung „Berg und Tal – Alp und Stall“ die am Schluss der Veranstaltung eröffnet wurde, eingehend diskutiert.



Leiter Abteilung Landwirtschaft Die Ausstellung Berg und Tal / Alp und Stall
Leiter Abteilung Landwirtschaft Die Ausstellung Berg und Tal / Alp und Stall

Wie Volkswirtschaftsdirektorin Marianne Dürst Benedettti und Marco Baltensweiler, Leiter Landwirtschaft, die sehr zahlreich erschienen Bauern und Politiker orientierten, plant der Regierungsrat die Agrarpolitik 14-17 des Bundes im Kanton Glarus in zwei Schritten umzusetzen. An der Landsgemeinde 2013 soll über einen Rahmenkredit von rund 410 000 Franken beschlossen werden, damit die nötigen Kredite rechtzeitig auf 2014 verfügbar sind. Dagegen soll die Anpassung der kantonalen Gesetze erst der Landsgemeinde 2014 zur Abstimmung vorgelegt werden. Gleich lange Spiesse für die Glarner Bauern Als Ergebnis der Vorvernehmlassung habe sich der Wunsch herauskristallisiert, dass die Gesetzesänderungen breiter diskutiert werden. „Dieser Wunsch hat zur Verschiebung auf die Landsgemeinde 2014 geführt.“ Marianne Dürtst führte weiter aus, dass der Kredit von 410 000 aber sofort sein müsse. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Glarner Bauern gleich lange Spiesse wie ihre Kollegen in den übrigen Kantonen haben.“ So müssten die neun Direktzahlungen für Bauern, welche die Biodiversität fördern, in erster Linie verfügbar gemacht werden. Wie die anschliessende Diskussion zeigte ist für die Bauern die Sorge, dass dies auch rechtzeitig möglich wird. Sind doch verschiedene Kantone mit ihren Pilotprojekten schon sehr weit um die vorhandenen Übergangsbeiträge vom alten ins neue System einzuholen. Damit würden sie den rechnerischen Anteil von gegen 3.4 Mio Franken für den Kanton Glarus schmälern. Neue Ideen für Stallbauten Im Rahmen der Eternit Sommerschool haben sich im September 2011 Studenten von ETH-Professor Riet Bezzola in Niederurnen mit den Ideen für Ställe im Glarnerland auseinandergesetzt. Bezzola stellte im Anschluss an die Orientierung die verschiedenen Entwürfe der Architekturstudenten der ETH Zürich kurz vor. Die Ergebnisse dieser Studien wurden bereits von April bis Juli an der ETH in Zürich ausgestellt. Unter den interessanten Entwürfen befindet sich eine Pilzzucht, die auf dem Mist von Glarner Rindern betrieben werden könnte. Oder ein Käselager im Krauchtal, das von einem Idealklima eines Gewölbes eines alten Alpstalls profitieren könnte. Sehr „revolutionär“ sicher der Entwurf, in der Linthebene einen Weidestall für 500 Kühe zwischen Näfels, Weesen und Ziegelbrücke zu betreiben. Die verschiedenen Projekte konnten anschliessend im Bürogebäude der Eternit (Schweiz) AG besichtigt werden. Eröffnet wurde die interessante und vielbeachtete Ausstellung durch CEO Urs Lehner.