«Die Glarner Bevölkerung ist der Gewinner der Übung»

Am Jahresrapport des Kantonalen Führungsstabes am letzten Freitag konnte Thomas Baeriswyl den neuen Gemeindeführungsstäben eine gute Beurteilung abgeben. In der Übung LIMMERONE konnten sie den Chef Stabsschulung BABS überzeugen.



«Die Glarner Bevölkerung ist der Gewinner der Übung»

Nach einem niederschlagsreichen Winter füllt das Schmelzwasser die Flüsse und Gewässer im Kanton Glarus. Vor allem der Limmernstausee ist fast randvoll gefüllt. Die Wassermassen haben aber auch den Fels rund um den See abgegriffen. Dann passiert es: Ein Felssturz bringt den Stausee zum überschwappen. Die Katastrophe nimmt seinen Lauf. Dies war das Ausgangszenario der Übung LIMMERONE vom letzten Juni. Beteiligt waren hierbei neben dem Kantonalen Führungsstab auch die Stäbe der drei neuen Gemeinden sowie der Kantonale Ter-Verbindungsstab (Kdo Ter Reg 4), die Einsatzzentrale der KAPO GL sowie die Betriebsleitung der Kraftwerke Linth-Limmern. «Sie alle wussten an der Übung zu überzeugen», zog Thomas Baersiwyl, Chef Stabsschulung BABS, sein positives Fazit. Zwar gäbe es schon hier und da Verbesserungspotenzial, aber die handlungsfähigen Strukturen seien vorhanden. «Dies ist nach dem Kraftakt im Kanton Glarus nicht selbstverständlich.» Baeriswyl spielte dabei auf die Gemeindestrukturreform an. Durch die Fusion entstanden Anfang des Jahres auch drei neue Gemeindeführungsstäbe. Die neuen Stellen haben sich aber nichtsdestotrotz als erster Kanton an diesem Pilotprojekt beteiligt.

Beben im Zentrum

Die Schulung der einzelnen Stäbe stehe auch im kommenden Jahr im Zentrum, betonte Mathias Vögeli, Stabschef. Der Kantonale Führungsstab beteiligt sich zudem noch an der Übung SAISMO 12. Diese Übung nimmt das Erbeben von Basel von 1356 als Ausgangslage. Was geschieht, wenn die Erde am Rheinknie wieder mit der Stärke von 6,6 auf der Richterskala bebt? Dr. Patrick Smit, Chef Einsatz NAZ, schilderte die Komplexität des Ereignisses. «Jedes fünfte Haus in Basel steht nicht mehr oder ist stark beschädigt.» Sogar im Kanton Glarus müsse man mit vereinzelten Schäden rechnen. Und vor allem mit Stromausfällen. Kraftwerke werden vom Netz genommen und die Ausfälle müssten irgendwie aufgefangen werden. Worauf man im Epizentrum gefasst sein muss, zeigte Smit anhand von Newsbeiträgen vom Erdbeben in Christchurch. Verletzte Menschen, einstürzende Gebäude, Chaos überall.

Im Anschluss informierte der Linthingenieur Markus Jud über den Stand der Sanierung des Linth-Escher-Kanals und die dort realisierten Hochwasserschutzmassnahmen. Und der Kantonstierarzt Jakob Hösli über die Aktivitäten des Veterinärdienstes im Kantonalen Führungsstab.