Die Glarner Jägerschaft hat ihren Auftrag 2017 erfüllt

Die Glarus Süd-Gemeinde Schwanden bot im Saal des Brauereigasthofs Adler Gastrecht für die 12. Hauptversammlung des Glarner Jagdvereins. Im Zentrum der Verhandlungen stand das Traktandum «Wahlen» und Anträge bezüglich Optimierung der Jagdvorschriften für das Jahr 2018. Diese sollen nebst partiellen Anpassungen im Vergleich zum letzten Jahr praktisch unverändert bleiben.



Für den musikalischen Background sorgte die Jagdhornbläsergruppe Edelweiss unter der Leitung von Manfred Bertini (auf dem Bild vordere Reihe links). (Bilder: hasp) Tagungsort war der Saal des Brauereigasthofs Adler in Schwanden. Manfred Bertini
Für den musikalischen Background sorgte die Jagdhornbläsergruppe Edelweiss unter der Leitung von Manfred Bertini (auf dem Bild vordere Reihe links). (Bilder: hasp) Tagungsort war der Saal des Brauereigasthofs Adler in Schwanden. Manfred Bertini

Die 12. Hauptversammlung des Glarner Jagdvereins wurde eröffnet durch die Jagdhornbläsergruppe Edelweiss unter der musikalischen Leitung von Manfred Bertini und einem anschliessendem, von der «Adler»-Küche fein zubereiteten Aser. GLJVArtikel[U1]-Vereinspräsident Fritz Stüssi zeigte sich in seiner Begrüssung erfreut über den Grossaufmarsch der Mitglieder. Einen speziellen Willkommensgruss entrichtete er den anwesenden Gästen, unter ihnen Landesstatthalter Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga, Mathias Zopfi, Landratspräsident und Gemeindevizepräsident von Glarus Süd, Kantonsoberförster Dani Rüegg und Christoph Jäggi, Leiter des Amtes für Jagd und Fischerei des Kantons Glarus.

Abschied von Jagdkollege Jakob Speich

Sachlich, kompetent und speditiv wie immer führte GLJV-Präsident Fritz Stüssi durch die zwölf Punkte umfassende, statutarisch festgelegte Traktandenliste. Leider musste der Glarner Jagdverein von einem lieben und sehr geschätzten Kameraden für immer Abschied nehmen. Tief bestürzt vernahmen Jagdkolleginnen und -kollegen die traurige Kunde vom tragischen AbsturzunfallArtikel[U2] ihres in Zug wohnhaften Kameraden Jakob Speich. In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung dem lieben Verstorbenen. Dazu intonierte die Jagdhorngruppe die Melodie «Jagd vorbeiArtikel[U3] ».

Die Jahresrechnung 2017 und der Revisorenbericht fanden diskussionslos die Zustimmung der Versammlung. Das Jahr 2018 ist bekanntlich auch bei den Jägern ein Wahljahr. So sprachen die Glarner Nimrode ihrem Präsidenten Fritz Stüssi mit Akklamation weiterhin das Vertrauen aus. Der Vorstand bestehend aus den Mitgliedern Stefan Imhof, Hans Zopfi, Rahel Gmür, Markus Fischli, Tony Hauser und Domenico Maddalon wurden in globo in ihren Ämtern bestätigt. Als Nachfolger des scheidenden Rolf Spichtig wählte die Versammlung den Schwandener Marco Blumer neu in den GLJV-Vorstand. Spichtigs Verdienste für das Jagdwesen im Kanton Glarus, speziell seine Arbeit im Vorstand, wurde von der Versammlung mit der verdienten Ehrenmitgliedschaft belohnt.

Zuhanden der Kantonalen Jagdkommission wurde als Ersatz für Hans Zopfi, Schwanden, Urs Spichtig aus Haslen nominiert. Der Obmann der Hegekommission Paul Elmer wird ebenso bestätigt. Nach dem Ausscheiden von Hanspeter Rhyner als Revisor wählte die Versammlung den Rütener Ruedi Tresch zum Nachfolger.

Hohe Hirsch- und Rehbestände im Kanton Glarus

Aus dem ausführlichen Jahresbericht von Präsident Stüssi konnte man entnehmen, dass das Jahr 2017 ohne nennenswerte Geschehnisse über die Bühne ging. Gemeinsam mit einem topmotivierten und engagierten Vorstandsteam konnten Gedanken und Ideen gut und aktuell eingebracht werden. Dabei stand die zeitgemässe Erhaltung der Glarner Patentjagd im Zentrum der Bestrebungen. Die Jagd ist zurzeit einem ausgesprochen rauen Umfeld ausgesetzt. Aktuelle, sehr kritische Jagdinitiativen weisen auf einen kritischen Zeitgeist hin. Nicht nur das Stadt-Land-Gefälle, sondern ebenso die unrealistische, verzerrte Optik von Tierschutzkreisen und Naturfanatikern macht die Aufgabe des Jägers nicht einfacher, sondern anspruchsvoller. Mit dem Start «liberalerer» Jagdvorschriften im Herbst 2016 und insbesondere dem Verzicht des Regierungsrates auf die geplanten neuen «Klein-Wildasyle» ist vermehrt Ruhe bei der Glarner Jägerschaft eingekehrt. Die Zusammenarbeit mit den Jagdplanern (Politik und Jagdverwaltung) und den Umsetzern (Jäger und Jägerinnen) konnte optimiert und konsolidiert werden. Das Gros der Glarner Jägerschaft ist offensichtlich zufrieden mit dem heutigen Status der Glarner Jagd. Die Abschusszahlen 2017 zeigen, dass das Schalenwild, insbesondere Hirsch und Reh über hohe Bestände verfügen. Ebenso erfreulich ist die Tatsache, dass die Gamsbestände im Kanton Glarus im Unterschied zu vielen Regionen im «Alpenbogen» eine zunehmende Tendenz verzeichnen. Die Bejagung der zu grossen eidgenössischen Wildasyle gilt es schrittweise zu optimieren. Im Patentjagd-Kanton Glarus soll das Gros des erlegten Wildes dem Patentjäger gehören. Hier darf sich Tradition und Fortschritt noch weiterentwickeln.

Mit Präsident Fritz Stüssi «läuft der Hase»

An zahlreichen Sitzungen und Besprechungen wurden anstehende Probleme mit Erfolg angegangen. Herausragende Ereignisse im vergangenen Jahr waren der gut besuchte, traditionelle Pelzfellmarkt im «Schützenhaus» in Glarus und der sehr gut besuchte Informationsanlass mit dem Thema «Neue Vorschriften Wildbret-Hygiene». Verschiedene Stellungnahmen seitens des Vorstandes gab es zu den Themen Revision des Eidgenössischen Jagdgesetzes, zum Landwirtschaftsgesetz, zu den Wildtierkorridoren und Schutzgebieten und last but not least zur Lebensmittelhygiene beim Schalenwild.

Den anspruchsvollen Anforderungen waren Präsident und Vorstand jederzeit gewachsen. Es ist weder zu überhören noch zu übersehen: Der Präsident des Glarner Jagdvereins Fritz Stüssi hat seinen «Laden» gerade dank seinem grossen Engagement und seiner Fachkompetenz fest im Griff.

Optimierung der Jagdvorschriften

Diskussionslos verabschiedeten die Vereinsmitglieder zuhanden der Kantonalen Jagdkommission die beantragten Jagdvorschriften für das Jahr 2018. Diese sehen folgendermassen aus: Bei der Hochwildjagd, welche vom 3. bis 17. September 2018 dauert, sollen wie bis anhin zwei Gämsen, wovon maximal ein Gamsbock, geschossen werden. Die Reh-Jagd sowie die Jagd auf Rotwild, Kahlwild und Spiesser in der Zeit vom 1. bis 21. Oktober 2018. Für die Herbstjagd (Rotwild, Kahlwild und Spiesser) sollen je nach Witterung auch Teilgebiete der eidgenössischen Wildasyle geöffnet werden. Die Herbstjagd ist so zu gestalten, dass die Bejagung des Rotwildes spätestens Ende November eingestellt werden kann. Im Weiteren soll das Befahren der Forst- und Güterstrassen während der ganzen «Schalenwild-Bejagung» gestattet sein. Auf Dezemberjagden auf «Schalenwild» ist auch in Berücksichtigung der ab 20. Dezember beginnenden «Wildruhezonen» zu verzichten. Für übriges Wild (Hasen u.a.m.) sind die Vorschriften wie 2017 zu berücksichtigen.

Aktivitäten im 2018

Zum Abschluss der 12. Hauptversammlung informierte Präsident Stüssi über kommende Aktivitäten im 2018. Als nächster Anlass ist ein Informationsabend in der lintharena sgu in Näfels vorgesehen. Das Thema «Wildtierkrankheiten – Ursachen und Wirkung» dürfte dabei auf grosses Interesse stossen. Am 11. August findet ein Weiterbildungstag «Kompetenz in der Wildbret-Hygiene» im Restaurant Bären in Netstal statt. Hier ist die Teilnehmerzahl beschränkt. Es lohnt sich also, sich frühzeitig anzumelden. Für das Training der Schiessfertigkeit sind verschiedene Trainingsdaten vorgesehen (Schiessnachweis im Äschen /Obersee). Das Vereins-Jagdschiessen findet am 7. Juli im Äschen/Obersee statt. Am 15./16. Juni geht’s über den Jagdparcours in Vättis und derselbe Anlass findet am 22./23. Juni im Klöntal statt. Aktuelle Informationen finden sich jeweils unter anderem auf der Homepage des Glarner Jagdvereins unter www.spw.ch/gl !