Die Glarner Kantonalbank und der Glarner Kunstverein

Der Besuch der Vernissage in den Räumen der Glarner Kantonalbank war sehr gross und der Mix zwischen Traditionellem und Modernem der ausgestellten Werke darf als durchaus gelungen bezeichnet werden. Für den Betrachter sind die unterschiedlichen Techniken der Künstler in ihren Werken eine interessante Herausforderung.



Lukas Feitknecht und Stefan Görauch (von links). (Bilder: e.huber) Stefan Görauch von der GLKB begrüsst die zahlreich erschienenen Gäste zur Vernissage. Weitere Impressionen von der Vernissage. Marina Hauser Marco Russo Lukas Feitknech
Lukas Feitknecht und Stefan Görauch (von links). (Bilder: e.huber) Stefan Görauch von der GLKB begrüsst die zahlreich erschienenen Gäste zur Vernissage. Weitere Impressionen von der Vernissage. Marina Hauser Marco Russo Lukas Feitknech

Begrüsst wurden die zahlreich erschienenen Gäste durch Stefan Görauch, Filialgruppenleiter der Kantonalbank. Er bedankte sich beim Glarner Kunstverein für die wertvolle Unterstützung und Zusammenarbeit bei der Wahl der sehr interessanten und unterschiedlichen Werke der vier Künstler.

Interessante und spannende Moderation


Kaspar Marti, Präsident des Glarner Kunstvereins, führte anschliessend in die Werke der beiden verstorbenen Künstler, Christine Gallati-Dinner und Christian Oehler, in einem ersten Gespräch mit dem Enkel der Malerin, Lukas Feitknecht, ein. Gespannt verfolgten die Anwesenden seine Ausführungen und die spannenden Informationen eines Enkels der Malerin. «Es ist ein Blick in die lebendige Vergangenheit der beiden Künstler, die während einer längeren Zeitspanne viele Malerreisen gemeinsam unternahmen.» Marti verstand es, die beiden anwesenden Künstler in ein sehr abwechslungsreiches «Interview» einzubeziehen. Marina Hauser wie auch Marco Ruoss hatten Gelegenheit, kurz ihre ausgestellten Werke zu dokumentieren und die sehr unterschiedlichen Werdegänge zur Kunst zu erklären.

Christine Gallati-Dinner,
Kunstmalerin und Autorin, aus Glarus begann mit 43 Jahren als Autodidaktin zu malen. Auf drei kurze Aufenthalte in Paris folgten zahlreiche Reisen nach Frankreich, Italien und vielen weiteren Ländern. Dies auch zusammen mit ihrem Malerfreund Christian Oehler. Gallati zeichnete viele Kreideporträts, wechselte in späteren Jahren von Aquarell auf Öl und Litho-Handdruck, Zinkätzungen und hauptsächlich farbigem Holzschnitt. Sie pflegte einen «naturnahen Expressionismus». Sie verstarb am 16. März 1985 in Ennenda. Einige der vielen Werke von ihr sind zurzeit in den Räumen der Glarner Kantonalbank zu besichtigen.

Christian Oehler,
Kunstmaler, wurde 1909 in Stuttgart geboren und verstarb 1986 in Netstal. Sein Vater war Kirchenmaler in Deutschland und seine Mutter stammte aus Schwändi und Linthal. Nach den Schuljahren folgte die Malerakademie, wo er sich unter Professor Altherr zum Meisterschüler entwickelte. Nach russischer Gefangenschaft folgte 1950 die Heimkehr ins Glarnerland, wo er zusammen mit Christine Gallati viele Malerreisen ins Ausland unternahm. Neben der Malerei widmete er sich fortan vertieft auch der Glasmalerei.

Marina Hauser
ist Fotokünstlerin und sehr vielschichtig. Das Kunststudium hat bei der 1969 geborenen Künstlerin an der F +F Schule für Kunst und Mediendesign Zürich dazu geführt, dass eigene Fotografien als Ausgangslage dienen. Die Weiterbearbeitung, der künstlerische Schaffensprozess erfolgt mit den neuen Medien sowie der Malerei. Die Werke von ihr haben meist einen Bezug zum Glarnerland.

Marco Russo
, geboren 1984, studierte «Kunst und Vermittlung» an der HSLU und lebt und arbeitet heute in Luzern. Marco «2084» ausgestellte Arbeiten sind vor seinem Kunststudium entstanden, als er im Kanton Glarus wohnte. Der junge Künstler arbeitete bereits damals mit verschiedenen Medien zu unterschiedlichen Themen. Für die Ausstellung zeigt er unscharfe und Nachtfotografien aus Glarus. Dazu eine Serie gemalter Bilder, die einer Computer-Zeitschrift (YIPL), aus den 70er-Jahren, gewidmet ist.

Die verschiedenen Räume der Glarner Kantonalbank sind für die Präsentation von Kunstwerken, auch aus unterschiedlichen Zeit- und Kunstepochen, optimal geeignet. Die Werke der verschiedenen Künstler kommen hier optimal zu Geltung. Wie Görauch erklärte, sei im Herbst bereits eine weitere Vernissage geplant.

Abschluss der Vernissage bildete wie immer ein grosszügiger Apéro in den modernen Schalterhallen der Bank. Hier bot sich den Gästen Gelegenheit, über die Ausstellung intensiv zu diskutieren.

Die Ausstellung ist noch bis zum 9. September jeweils Montag bis Freitag von 08.00 bis 12.00Uhr und 13.30 bis 17.00 Uhr (Donnerstag bis 18.00 Uhr) zu besichtigen.