Die Glarner Nimrode blicken auf ein erfolgreiches Jagdjahr 2021 zurück

Die Gesamterneuerungswahlen 2022, die Wahl von zwei neuen Vorstandsmitgliedern, die Genehmigung des Jahresberichts des Präsidenten und der Jahresrechnung 2021 sowie ein abschliessendes interessantes und aufschlussreiches Kurzreferat vom Glarner Jagdverwalter Dr. Christoph Jäggi zum Thema «Perimeter-Anpassung EJBG – Elm» standen im Zentrum der Verhandlungen an der 16. Hauptversammlung des Glarner Jagdvereins, die im Saal des Brauereigasthofs Adler in Schwanden stattfand.



Die Glarner Nimrode blicken auf ein erfolgreiches Jagdjahr 2021 zurück

Die Freude am gemeinsamen Wiedersehen war bei den Glarner Jägerinnen und Jägern nicht zu übersehen. Da eine freudige Umarmung, dort ein kräftiger Händedruck und freundschaftliches Schulterklopfen. Sichtbare Zeichen von Respekt Verbundenheit, Freundschaft. Attribute, die unter der Jägerschaft seit Urzeiten gepflegt werden.

Zum Auftakt der 16. Hauptversammlung spielte die Jagdhornbläsergruppe Edelwyss unter der bewährten musikalischen Leitung von Manfred Bertini. Nach einem feinen Aser aus der «Adler»-Küche durfte Vereinspräsident Fritz Stüssi die in grosser Anzahl anwesenden Mitglieder sowie verschiedene illustre Gäste, unter ihnen Ständerat Mathias Zopfi, Regierungsrat Kaspar Becker, Landratspräsident Hans Jörg Marti, David Clavadetscher, Geschäftsführer «Jagd Schweiz» und last but not least Dr. Christoph Jäggi, Leiter Amt Jagd und Fischerei, in Begleitung von Wildhüter Sämi Gantner begrüssen. Begleitet von der Jagdhorngruppe Edelwyss» gedachte die Versammlung ihrem verstorbenen Jagdkameraden.

Sachgeschäfte unter Dach und Fach

In gewohnt souveräner Manier und äusserst speditiv führte GLJV-Präsident Fritz Stüssi im Anschluss durch die 12 Punkte umfassende Traktandenliste. Sowohl Stüssis Jahresbericht 2021 als auch die sauber und perfekt geführte Jahresrechnung 2021 von Kassierin Rahel Gmür fanden diskussionslos die Zustimmung der Versammlung. Der Glarner Jagdverein zählt heute 293 Mitglieder. Gleichzeitig stehen vier Eintritten drei Austritte und ein Todesfall gegenüber.

Präsident Fritz Stüssi begleitet nur noch die Startphase

Das Jahr 2022 ist zugleich ein Wahljahr. Es war vielen längst bekannt, dass der äusserst verdiente Präsident des Glarner Jagdvereins Fritz Stüssi irgendwann sein Amt niederlegen möchte. Nach sechs Jahren verdienstvoller Arbeit für die Belange des Glarner Jagdvereins, insbesondere für das Jagdwesen im Kanton Glarus sei der Zeitpunkt gekommen, sein Amt niederzulegen und den Platz seinem Nachfolger zu überlassen. Da auf die diesjährige Hauptversammlung hin die Frage der Nachfolge noch nicht geregelt werden konnte, hat Präsident Stüssi sich dazu bereit erklärt, das Amt des Präsidenten des Glarner Jagdvereins bis zur Wahl des Nachfolgers weiter auszuüben, zumindest in der Startphase der neuen Legislaturperiode. Präsident Fritz Stüssi wurde mit einem Landammenmehr in seinem Amt bestätigt. Der weitere Vorstand mit Hans Zopfi, Rahel Gmür, Tony Hauser, Domenico Maddalon, Ruedi Menzi und Marco Blumer werden in globo für eine weitere Amtsdauer wiedergewählt. Nach dem Rücktritt der beiden Vorstandsmitglieder Stefan Imhof und Markus Fischli wählte die Versammlung Lukas Vidoni aus Schwanden und Ruedi Tresch aus Rüti neu in den Vorstand. Albert Mächler und Adrian Kamm (neu) werden als Revisoren bestätigt.

Stefan Imhof und Markus Fischli verdiente Ehrenmitglieder

Für ihre grossen Verdienste für den Glarner Jagdverein und das Jagdwesen im Kanton Glarus verlieh die Versammlung den beiden Vorstandsmitgliedern Stefan Imhof und Markus Fischli unter tosendem Applaus die GLJV-Ehrenmitgliedschaft. «Vizepräsident Stefan als meine rechte Hand und unermüdlicher Kämpfer für die Sache kann man aufgrund seiner grossen und wertvollen Verdienste gar nicht genug würdigen», erklärte Präsident Stüssi der Versammlung. 2011 wählte ihn die Versammlung ehrenvoll in den Vorstand. Nebst seiner engagierten Vorstandstätigkeit war er u.a. Projektleiter bei der Sanierung der Schiessanlage «Äschen», ebenso zuständiges Vorstandsmitglied für das erfolgreiche Projekt «Rehkitzrettung mittels Drohne». Der zweite im Bunde der Demissionierenden heisst Markus Fischli. Der Netstaler wurde vor sieben Jahren in den GLJV-Vorstand gewählt. Als toller Allrounder wurden seine wertvollen Dienste sehr geschätzt. Fischli organisierte den traditionellen und beliebten Glarner Pelzfellmarkt mit Engagement und Erfolg Beiden Demissionierenden wurde unter Verdankung ihrer Verdienste für das Jagdwesen im Kanton Glarus die Ehrenmitgliedschaft erteilt.

Positive Jagdbilanz 2021

In seinem schriftlich vorliegenden Jahresbericht liess Präsident Stüssi das vergangene Vereinsjahr 2021 nochmals in Revue passieren. Es war in der Tat nochmals ein aussergewöhnliches Jahr mit ganz speziellen Parametern, welches geprägt war durch die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen. So konnte zumindest die Hauptversammlung am 9. Juli 2021 stattfinden, sehr zur Freude aller Jägerinnen und Jäger, und ohne nachträgliche Corona-Probleme. Ebenso konnten auf der vereinseigenen, neu sanierten Jagdschiessanlage «Äschen» beim Obersee Trainings und Wettkämpfe durchgeführt werden. Alles andere fiel leider Corona zum Opfer, so auch der traditionelle Pelzfellmarkt im «Schützenhaus» in Glarus. Die abgelaufene Jagd 2021 darf gesamthaft als erfolgreich beurteilt werden. Die genauen Abschusszahlen wurden in den Printmedien bereits publiziert.

Spezielle Geschäfte beschäftigen die Glarner Jägerschaft

Der Amtsleiter Jagd und Fischerei, Dr. Christoph Jäggi, informierte in einem Kurzreferat über aktuelle Geschäfte der Glarner Jagd.

Ein Kerngeschäft ist die geplante Auszonung des Skigebiets Elm aus dem EJBG «Kärpf». Die mögliche Festlegung eines neuen Eidgenössischen Jagdbanngebietes in der Grössenordnung von etwa 8 Quadratkilometern bewegt die Jägerschaft. Nationalrat Martin Landolt hat zu diesem Thema eine Interpellation im Landrat eingereicht. Der politische Auftrag steht im Zentrum eine weitgehendst verträgliche Lösung zu finden. Ein weiteres Thema läuft unter dem Titel «Gämsbejagung im Kanton Glarus». Wo die Reise letztlich hingeht, ist zurzeit noch offen. Mit dem Ziel «Schaffung beziehungsweise Erhalt gut strukturierter, widerstandsfähiger Gamsbestände im Einklang mit der schönen, liberalen Gämsjagd im Kanton Glarus befasst sich eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Jagdpräsidenten.

 

Der Wolf wird uns auch in Zukunft beschäftigen

Das omnipräsente Thema «Wolf, Vorkommen, Verbreitung» wurde im Kanton Glarus zum Dauerthema. Unter der Jägerschaft, in der Land- und Alpwirtschaft, aber auch allgemein in der Bevölkerung, wird über Sein oder Nichtsein des Wolfes teils heftig diskutiert. Fakt ist, dass das Schweizer Volk die Revision des Eidgenössischen Jagdgesetzes, wenn auch sehr knapp, im Herbst 2020 abgelehnt hat. Bundesbern versucht nun unter dem Druck der Gebirgskantone, wozu auch der Kanton Glarus gehört, entsprechende Regulierungen zu ermöglichen. Mit einem «Gut Anblick» und einem kräftigen «Weidmannheil» beschloss Präsident Stüssi seinen mit Applaus genehmigten Jahresbericht 2021.

 

Grussadressen überbrachten Ständerat Martin Zopfi, Vizepräsident und Gemeinderat von Glarus Süd, Departements-Vorsteher Regierungsrat Kaspar Becker sowie David Clavadetscher, Geschäftsführer von «Jagd Schweiz». Abschliessend noch ein Hinweis für den Eintrag im Terminkalender: Am Samstag, 23. April 2022, findet unter dem Motto «there-for-trees – Jagd Schweiz» ein gemeinsamer Hege-Tag in Filzbach statt. Ein sinnvolles Projekt, nach der Erkenntnis «Bäume pflanzen ist am effektivsten» der Klimaschutz im Vordergrund. Am 17. August 2022 hält der Bündner Berufsjäger Gianni Parpan im Saal des Brauereigasthofs Adler in Schwanden um 19.30 Uhr einen Vortrag zum Thema «Von kalten Nasen und warmen Spuren». Darin geht es um den wirkungsvollen Einsatz von Jagdhunden im Rahmen von Stöber- und Bewegungsjagden.