Die grösste Gemeinde in Teilräumen erkennen

Am letzten Mittwoch stellte der Gemeinderat von Glarus Süd das Raumkonzept für die flächenmässig grösste Gemeinde der Schweiz im Gemeindezentrum Schwanden einer interessierten Schar von Bürgerinnen und Bürgern vor.



Gemeindepräsident Thomas Hefti wies auf die grosse Chance der Raumplanung für Glarus Süd hin. (Bild: jhuber)
Gemeindepräsident Thomas Hefti wies auf die grosse Chance der Raumplanung für Glarus Süd hin. (Bild: jhuber)

Der Istzustand der neuen Gemeinde Glarus Süd könnte sicher rosiger sein. Seit Jahren beklagt das Glarner Hinterland einen Bevölkerungsrückgang, vor allem in der Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren. Und auch die Gebäudeinfrastruktur birgt einige Mängel. Dennoch sieht die Projektgruppe für das Raumkonzept in Glarus Süd ein grosses Potenzial zur Positionierung als Wohngemeinde. Dies schilderte Beat Aliesch, Stauffer & Studacher Raumentwicklung, Chur, an der ersten Informationsveranstaltung am letzten Mittwoch im Gemeindezentrum in Schwanden. Dabei sei aber auch zu beachten, dass sich die grösste Schweizer Gemeinde in drei deutliche Räume aufteilt. Auf der einen Seite ist es der Grossraum Mitlödi – Schwanden, wo die meisten Arbeitsplätze angeboten werden und auch am meisten Menschen leben, auf der anderen Seite das hintere Grosstal und das Sernftal, welche über viele Naherholungsgebiete und touristische Attraktionen verfügen.

Diese Teilräume sind auch auf der präsentierten Konzeptkarte klar ersichtlich. So soll der Bevölkerungs- und Arbeitsschwerpunkt weiterhin in den Grossraum Mitlödi – Schwanden gelegt werden. Ebenfalls soll sich in Schwanden ein Dienstleistungszentrum entwickeln, vor allem Möglichkeiten für den Einkauf. «Wenn wir das in diesem Gebiet nicht hinkriegen, ist der Schritt über die Gemeindegrenze viel zu leicht.» In der anschliessenden Diskussion wurde die Angst vor einer zu grossen Zentralisierung auf Schwanden geäussert. Deshalb wurde es von vielen Seiten begrüsst, dass kleinere Versorgungszentren in Linthal und Elm vorgesehen sind. Gemeinderat Fridolin Luchsinger räumte aber ein, dass die Gemeinde hier, wie auch in vielen anderen Bereichen nur wenige Handlungsmöglichkeiten habe. «Wir können nur die Leitplanken aufstellen, wirklich umsetzen können es nur Private oder die Wirtschaft.»

Gleich sei es zum Beispiel auch bei der gewünschten Anpassung des Wohngebäudebestandes. Hier kann der Gemeinderat durch das Umlagern von Bauzonen an geeignetere Standorte einen gewissen Anreiz schaffen, diese müssten aber auch angenommen werden.

Gemeindepräsident Thomas Hefti betonte zu Beginn der Veranstaltung, dass es sich beim Raumkonzept um eine Gesamtübersicht handelt, in welcher die groben Linien aufgezeichnet werden. Erst mit dem anschliessenden Richtplan und der Nutzungsplanung kommt man wirklich auf die konkrete Ebene. Damit aber die grobe Marschroute im Einklang mit der Bevölkerung getroffen wird, spornte Hefti die Anwesenden, aber auch alle weiteren Bürgerinnen und Bürger von Glarus Süd zu aktiven Teilnahme an. Möglich ist dies neben der Umfrage, welche an die Haushaltungen verteilt wurden oder über die Homepage www.glarus-sued.ch.