Die Hammerschmiede in Mühlehorn jubiliert

Vor 40 Jahren wurde die Stiftung Hammerschmiede Mühlehorn gegründet, um die im Jahre 1802 erbaute Mühle zu sanieren und ihrer Bestimmung zu übergeben. Seit 15 Jahren führt Christian Zimmermann, ein äusserst aktiver Kunstschmied die wunderschöne Schmiede



Der Stiftungsrat mit dem Kunstschmied: von links Peter Rufibach
Der Stiftungsrat mit dem Kunstschmied: von links Peter Rufibach

Obwohl 40 Jahre kein rundes Jubiläumsjahr ist, waren die Verantwortlichen der Meinung, dass es eine gute Gelegenheit wäre, die nach wie vor intakte Hammerschmiede wieder einmal einem breiteren Publikum zu zeigen. Weit über 80 Gäste fanden sich am Samstag Nachmittag bei der Mühle in Mühlehorn zu einer kleinen, gediegenen Feier ein.

Die Geschichte der Hammerschmiede

Wie Peter Rufibach, Präsident des Stiftungsrates bei seinem kurzen Rückblick in die Vergangenheit der Hammerschmiede erklärte, wurde diese im Jahre 1802 erbaut und in Betrieb genommen. In der Folgezeit musste die Schmiede viele Stürme über sich ergehen lassen. Bis 1954 wurde in dem Gebäude industriell produziert und Fridolin Egger war der letzte Schmied der Werkzeuge für den Alltag herstellte. Rufibach weiter: „dem Glarner Heimatschutz ist es zu verdanken, dass die Hammerschmiede in Mühlehorn geblieben ist, denn beinahe wäre die gesamte Schmiede nach Winterthur verschoben worden. Grosszügig auch die erste Initialspende von 40.000 Franken der Stiftung Pro Patria. Weiter betont er, dass es schon früher Pioniere gegeben hat, welche im Glarnerland Grossartiges geleistet haben. Heute verfügen wir über eine wahre Perle, denn die Schmiede ist intakt und mit dem Kunstschmied Christian Zimmermann konnte eine zweite Perle gefunden werden. Was er mit seinen Kunstwerken und seinen Seminaren - die weitum bekannt und geschätzt sind - leistet ist schlichtweg hervorragend.

Kunstschmied und Philosoph

“Für mich ist es hier bei der Hammerschmiede ein besonderer Platz, man spürt das hier etwas geht und sich etwas bewegen lässt“ Mit diesen Worten begrüsste Christian Zimmermann die anwesenden Gäste. Dieser Umstand und auch die interessante Geschichte der Schmiede war ein wichtiger Grund, dass er und sein Frau sich vor 15 Jahren entschlossen hatten, nach Mühlehorn zu ziehen. Ein Entschluss den sie bis heute nie bereut haben, werden ihm hier in diesem Umfeld enorm viele Möglichkeiten geboten. „An einem solchen Ort werden Möglichkeiten schon bald zu Wahrscheinlichkeiten und daraus entwickeln sich schon bald Realitäten, das ist der Gang der Dinge.“ Weiter erklärt Zimmermann, dass in unterschiedlichen Ebenen gearbeitet wird. Da ist zum einen die Kunst, zum anderen Kundenbezogene Aufträge und seit neustem auch für den Kanton Zürich einen grossen Restaurationsauftrag. Nicht zu vergessen die verschiedenen Seminare, welche sich immer grösserer Beliebtheit erfreuen, aber auch immer mehr Nachahmer findet. Die Kunst ist wohl das Interessanteste aber auch das Schwierigste dieser verschiedenen Abteilungen. „Die Wurzeln meines Könnens liegen sicher in dieser alten Hammerschmiede mit seinen speziellen Werkzeugen, aber immer besteht ein gewisses Wagnis ob das Werk schlussendlich auch gelingt“. Am Schluss seiner interessanten und philosophischen Ansprache bedankte sich Zimmermann beim Stiftungsrat für die grosse Unterstützung und die grosse Bewegungsfreiheit.

Dankesworte

In seiner kurzen Rede betonte Georg Müller, dass vor zehn Jahren die Vereinigung Glarner Heimatschutz die Hammerschmiede in Mühlehorn einer selbstständigen Stiftung übergeben hat. Eine Stiftung hatte 1967 auf Initiative des damaligen Gemeindepräsidenten Mathias Elmer und Jakob Zweifel das Gebäude übernommen. Während 30 Jahren hat der Glarner Heimatschutz das Haus betreut, erhalten, renoviert und vor zehn Jahren der heutigen Stiftung übergeben. „Es ist protokolliert, dass die Übergabe seinerzeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge erfolgte.“ Müller erklärt weiter, dass nur mit einem Kunstschmiede das Überleben der Hammerschmiede sichergestellt werden kann und mit Christian Zimmermann konnte zum Glück auch die richtige Person gefunden werden. Anschliessend überbrachte auch Willy Kamm im Namen der Gemeinde den Dank an die Stiftung und an den Kunstschmied. „Früher hat man von Mühlehorn nur im Zusammenhang mit dem Stau am Walensee gesprochen. Heute spricht man immer häufiger von der Hammerschmiede mit dem „lustigen“ Hammerschmiede in Mühlehorn.“ Weiter hoffe er, dass sich das auch durchsetze und bedankte sich bei den verschiedenen Organisationen für das Engagement und die Unterstützung. Sein Dank richtete er am Schluss auch an Christian Zimmermann, der für Mühlehorn zu einer echten Bereicherung geworden ist.

Musikalisch umrahmt wurde der Anlass durch die Stahlchäfer Steelband aus Näfels.