Dieser Frage ist eine unermüdliche Sammlerin in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts nachgegangen: Die Baselbieterin Hanny Christen (1899 – 1976). Das «Musighanneli», wie sie von den Musikanten liebevoll genannt wurde, durchwanderte die Schweiz und schrieb alles nieder, was ihr an Volksmusik zu Ohren kam. So kamen über die Jahrzehnte mehr als 12 000 (!) Melodien zusammen, darunter auch nicht wenige aus dem Glarnerland.
Nach Hannelis Tod geriet der unerschöpfliche Fundus in Vergessenheit und schlummerte 25 Jahre lang im Keller der Universitätsbibliothek Basel, bis sich ein kleines Trüppchen interessierter Volksmusiker hinter die Bearbeitung dieser Sammlung machte. Das Projekt wuchs heran, fand mit dem Patronat der «Gesellschaft für die Volksmusik in der Schweiz» Unterstützung und wurde schliesslich mit der Veröffentlichung einer zehnbändigen Anthologie im Frühling 2002 abgeschlossen.
Abgeschlossen? Das gilt nur für die Publikation, denn für die Volksmusiker hat die eigentliche «Arbeit» erst begonnen: Eine bunte Zusammenstellung von bestens bekannten Grössen aus der Volksmusikszene bringt diese Musik wieder zum Klingen: Dani Häusler (Klarinette) und Fränggi Gehrig (Akkordeon), Johannes Schmid-Kunz (Geige) und die beiden Multiinstrumentalisten Ueli Mooser und Christoph Mächler. Die Musiker bringen Hannelis Melodien keineswegs in verstaubter, musealer Weise dar, sondern frisch und ungezwungen gespielt und kommentiert.
Die Glarner Konzert- und Theatergesellschaft hat die Hanneli-Musig zu einem Gastspiel nach Glarus eingeladen. Der zweite Teil des Konzerts übrigens ist ein Wunschkonzert: Das Publikum wählt selbst aus diesem unendlichen Fundus, was es hören will. Die Volksmusikgruppe stellt ihr Talent unter Beweis und spielt alles vom Blatt ...
Freitag, 27. August 2010, 20.00 Uhr
Aula der Kantonsschule Glarus
Billette zu 15 Franken bei der Buchhandlung Baeschlin, Tel. 055 640 11 25 oder unter www.gktg.ch.
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