«Die heisse Phase hat begonnen»

In wenigen Wochen – vom 15. bis 17. Juni – findet in Schwanden das Glarner-Bündner Kantonalturnfest statt. Viele Hundert Helfer sind an diesen Tagen aber auch schon viel früher unermüdlich im Einsatz, damit es das erhoffte grosse Sportfest wird. Der Mann, der diese «fleissigen Bienen» koordiniert, Vizepräsident Marcel Bösch, fand dennoch kurz Zeit zu einem Gespräch.



Der letzte Feinschliff: Marcel Bösch
Der letzte Feinschliff: Marcel Bösch

Jürg Huber: In wenigen Wochen findet in Glarus Süd das Glarner-Bündner Turnfest 2012 statt. Da stellt sich natürlich die Frage: Sind alle Vorbereitungsarbeiten auf Kurs?

Marcel Bösch: In der Tat, die heisse Phase hat begonnen. Die Vorarbeiten sind sehr gut unterwegs und in den Ressorts wird tolle Arbeit geleistet.
Wir werden am Tag X bereit sein und freuen uns, viele Turnerinnen und Turner, Zuschauer und Turn-Fans in Glarus Süd begrüssen zu dürfen. Das OK und alle Helfer werden ihr Bestes geben, um am Sonntagabend auf einen gelungenen Anlass zurückblicken zu können.

Jürg Huber: Es ist schon eine Weile her, seit Sie und Hans Jörg Marti die Aufgabe übernommen haben, diesen Sportanlass auf die Beine zu stellen. Hat sich das Turnfest so entwickelt, wie Sie es sich zu diesem Zeitpunkt vorgestellt haben?


Marcel Bösch: Wir wollten von Beginn weg ein überschaubares Fest und in keiner Weise die vergangenen Turnfeste von Näfels oder Malans übertreffen. Klein und fein war unser Credo. Als wir die turnenden Vereine von Glarus Süd angefragt haben, ob sie für die Idee zu begeistern wären, kam sehr schnell ein Ja und danach gleich ein Aber. Und das Aber hiess: kein Mega-Anlass. So kann man sagen, dass sich das Fest in der angedachten Form entwickelt hat und unseren Vorstellungen entspricht. Sicher hätten wir den einen oder anderen Verein mehr genommen. Es finden aber in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Turnfeste statt und somit haben die Vereine die Qual der Wahl. Nichtsdestotrotz werden wir attraktiven Turnsport erleben. Die örtliche Nähe von fast allen Disziplinen wird den Zuschauern die Vielseitigkeit des Turnens auf eindrückliche Weise näherbringen.

Jürg Huber: Ein Fest mit rund 2500 Sportlerinnen und Sportler ist ohne freiwillige Helfer nicht durchführbar. Von wie vielen Leuten evtl. Mannstunden reden wir hier in etwa?


Marcel Bösch: Es werden über alles gesehen zirka 500 Helfer und rund 200 Wertungsrichter im Einsatz stehen. Ebenfalls wird der Zivilschutz in der Woche vor und nach dem GlaBü im Einsatz sein und uns tatkräftig unterstützen.

Jürg Huber: Wie gestaltete sich die Suche nach den freiwilligen Helfern? Von wo kommen diese Leute? War es einfach, Helfer zu finden?


Marcel Bösch: Das Turnfest wird durch den eigens gegründeten Verein «Glarner-Bündner Kantonalturnfest 2012 in Glarus Süd» organisiert. Diesem Trägerverein gehören 20 turnende Vereine aus Glarus Süd an. Aus diesen Vereinen werden auch die Helfer rekrutiert. Wir können praktisch auf alle Mitglieder aus diesen Vereinen zählen. Da gibt es kaum ein Mitglied, das nicht im Vorfeld, am Wochenende oder beim Aufräumen sich zur Verfügung stellt und Helferdienste leistet.

Jürg Huber: Worin besteht Ihre Hauptaufgabe während der Vorbereitung für das Turnfest?


Marcel Bösch: Die ganze Personalplanung hat mich in den letzten Wochen stark beschäftigt. Auf der einen Seite alle Einsätze von den verschiedenen Ressorts zusammenziehen, auf der anderen Seite die ganze Zuteilung der Helfer. Da gibt es doch einige Knackpunkte, man kann es sich wie ein grosses Puzzle vorstellen. Der einzige Unterschied ist, dass man nicht auf der Schachtel schauen kann, wie es am Schluss aussehen soll. Das Endbild muss man sich im Kopf selber machen. Nun, das Puzzle ist zusammengesetzt und der Versand der Helfereinsatzblätter kann erfolgen. Jetzt zähle ich auf alle Helfer, dass sie pünktlich erscheinen und mit Freude und Turnerherz dabei sind. Es gibt Einsätze, vor allem auch in den Nachtstunden, die sicher anspruchsvoll werden. Ich denke aber, dass wir Turner fit genug sind, solche Leistungen zu erbringen.

Jürg Huber: Worauf freuen Sie sich persönlich beim GlaBü 2012?


Marcel Bösch: Ich freue mich auf tolle Turnvorführungen und ein ausgelassenes, aber friedliches Fest. Aber auch auf die Zusammenarbeit mit allen Helfern aus all unseren Vereinen in Glarus Süd. Ich hoffe, am Sonntag können wir alle stolz das Wochenende Revue passieren lassen und sagen, he – wir turnenden Vereine von Glarus Süd haben etwas Tolles auf die Beine gestellt. Wir Turnerinnen und Turner wollen aber auch für die neue Gemeinde Glarus Süd ein Zeichen setzen. In den Dörfern verankerte Vereine, gemeinsam stark als Glarus Süd, haben einen solchen Grossanlass durchgeführt.

Jürg Huber: Gab es während der Vorbereitung ein Ereignis oder eine Begebenheit, die für Sie ganz besonders in Erinnerung bleiben wird?


Marcel Bösch: Die Kontakte mit den Vereinen ganz am Anfang, als wir das Projekt Turnfest Glarus Süd gestartet haben. Den Puls zu spüren wie das der einzelne Turner und die einzelne Turnerin sehen. Es hat uns natürlich sehr gefreut, dass wir schliesslich 20 Vereine im Boot hatten. Aber auch die grosse Unterstützung der Gemeindebehörden und der Landbesitzer, die uns den Anlass in dieser Form überhaupt ermöglichen.

Jürg Huber: Der Grossanlass findet am Wochenende vom 15 .bis 17. Juni in Schwanden statt. Aber auch vorher und nachher sind Arbeiten zu erledigen. Wie sieht hier der Zeitplan genau aus?


Marcel Bösch: Da wird in den Ressorts natürlich sehr viel Arbeit geleistet, die man von aussen im Moment noch nicht sieht. Der Startschuss beginnt mit den ersten Aufbauten eine Woche vor dem Fest. Danach wird das Festgelände Tag für Tag wachsen. Der Start in die Wettkämpfe erfolgt am Freitagnachmittag mit den Spielen, gefolgt von den Vereinswettkämpfen am Samstag. Am Sonntag findet der Plussport-Wettkampf für Behinderte, der Tödi-Cup mit Jugendvereinsvorführungen und der Turn-Cup für die Aktiven statt. Den Abschluss wird die Siegerehrung bilden.

* Jürg Huber ist Leiter Ressort Medien GlaBü 2012.