«Was lange währt, wird endlich gut». Dieses Sprichwort passt hervorragend zur momentanen Gemütslage vieler Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in der ganzen Schweiz. Man darf es nicht verschweigen: Corona hat deutliche Spuren auch im Feuerwehrwesen hinterlassen, unter anderem auch im Kanton Glarus. Wegen dem kleinen Fiesling Covid-19 mussten unter anderem die Kantonalen Feuerwehrkurse komplett ausfallen, der Übungsbetrieb in den Stützpunkt-Feuerwehren musste teils stark reduziert oder teilweise sogar ganz eingestellt werden. Dies hatte generell auf den Ausbildungsstand Folgen. Dank den aktuellen Covid-Schutzbestimmungen bekamen die Glarner nach einer endlos langen Zeit des Wartens Ende Oktober endlich grünes Licht für die Durchführung ihren obligatorischen Kantonalen Feuerwehrkurs. Die Erleichterung und die Wiedersehensfreude bei den Angehörigen der Feuerwehr war jedenfalls riesig!
Wer ist für die Feuerwehrausbildung zuständig
Für die Ausbildung der Feuerwehren im Kanton Glarus ist die glarnerSach, ein öffentlich-rechtliches Dienstleistungsunternehmen, verantwortlich. Eingebettet in die Strukturen der glarnerSach ist das Feuerwehrinspektorat. In Einführungs-, Fach- und Weiterbildungskursen wird das breite Feuerwehrhandwerk durch Glarner Feuerwehr-Instruktoren vermittelt. Die Instruktoren werden vom Feuerwehrinspektorat rekrutiert, aus- und weitergebildet und setzen sich aus besonders befähigten Feuerwehroffizieren aus allen Feuerwehren im Kanton Glarus zusammen. Die Instruktoren werden als Klassenlehrer, im Kurs-Stab und in Spezialfunktionen eingesetzt.
Engi bot Gastrecht für den Feuerwehrkurs 2021
Der Seufzer der Erleichterung, endlich nach einjährigem Unterbruchwieder einmal ein Kantonalen Feuerwehrkurs durchzuführen, war beim Kurskommandant Hptm Marc Walker deutlich hörbar. Aber auch die rund 20 Kursteilnehmer freuten sich, dass sie sich endlich wieder einmal mit Gleichgesinnten und lieben Kameraden und ihrem Hobby frönen konnten. Austragungsort des Kantonalen Feuerwehrkurses 2021 war die zur Gemeinde Glarus Süd gehörende Ortsteil Engi im Sernftal. Es war der Kursleitung mit Feuerwehrinspektor Oberstlt Martin Bäbler und seinem Kurs-Stab ein Anliegen, statt immer in den grösseren Gemeinden die Kurse durchzuführen, auch einmal auf eine Randregion auszuweichen. Das war insofern eine gute Entscheidung, weil die Feuerwehr Engi für den diesjährigen Kurs eine perfekte Infrastruktur anbieten konnte.
Begeisterung für den Kurs 2021
Die rund 20 Teilnehmer, aufgeteilt in zwei Klassen, am diesjährigen kantonalen Feuerwehrkurs erwartete vom ersten bis zum letzten Tag ein gerütteltes Mass an Arbeit. Vier Arbeitsmodule beschäftigten die Feuerwehrleute vom 26. bis 29 Oktober. Die Themen waren:
1.Tag Modul A Bewegen von Lasten und Sicherungen
2.Tag Modul B Trennen und Schneiden und ABC Ortswehren
3. Tag Modul C Überschwemmungen
4. Tag Modul D Vegetationsbrände
Einsatzübung «Waldbrand» als Beispiel
Am letzten Arbeitstag stand das Modul «Vegetationsbrände» auf dem Programm.
Etwas oberhalb der Kantonsstrasse auf dem Gebiet der Gemeinde Engi hatten die Kursteilnehmer die Möglichkeit, bei einem supponierten Waldbrand ihr Können zu demonstrieren. Im Einsatz standen nebst dem Kurs-Stab sämtliche Kursteilnehmer inklusive sowie Angehörige der Feuerwehr Engi. Einsatzleiter Thomas Huber von der Feuerwehr Niederurnen-Oberurnen löste seine Aufgabe hervorragend. Sowohl Kursleiter Marc Walker als auch Übungsleiter Roman Käslin zeigte sich vom motivierten Einsatz aller Kursteilnehmer begeistert. Die Kantonalen Kurse 2021 sind auch bei den Teilnehmern sehr gut angekommen. Kurskommandant Walker: «Die Chancen sind absolut intakt, dass der erstmals durchgeführte Modulkurs vom Feuerwehrinspektorat des Kantons Glarus auch ins Kursprogramm 2022 aufgenommen wird.