Die Jahrgänger erhalten Nachhilfestunden im Geschichtsunterricht!

Wer jetzt denkt «Das ist wohl etwas zu spät», kann ich beruhigen. Es geht dabei nicht um die Höhlenbewohner, die Schlacht bei Morgarten oder die Französische Revolution. Es geht um etwas Urglarnerisches. Es geht um den «Glarner Schabziger». Am Donnerstag, 2. September, um 14.00 Uhr standen 18 Mitglieder vom Jahrgängerverein 1936–1940 Glarus-Riedern, vor dem GESKA-Gebäude in Glarus.



Jahrgängerverein 1936-1940 Glarus-Riedern / GESKA (Bild: zvg)
Jahrgängerverein 1936-1940 Glarus-Riedern / GESKA (Bild: zvg)

Jost Trümpy, seines Amtes Aktuar in unserem Vereinsvorstand und familiär stark mit der GESKA verbunden, begrüsst uns und übernimmt die Führung durch Geschichte und Produktion des Zigers. Wer glaubt, dass die GESKA lediglich «Zigerstöggli» produziert, irrt sich gewaltig. Doch davon später.

Bereits im 11. Jahrhundert haben die Kreuzritter aus ihren Feldzügen in Kleinasien Bockshornklee mitgebracht. Das «Zigerkraut» war damals als klösterliche Medizin bekannt und gibt heute dem Ziger den charakteristischen Geschmack.

Bereits um 1820 wurde der Zigerklee in Lachen, unweit des Wohnsitzes des Schreibers dieser Zeilen, angebaut und an die Produktionsstätten im Glarnerland geliefert.

Unsere Vereinsmitglieder erinnern sich alle noch an die schweizweit auftretenden «Zigermanndli», welche mit ihrem Spruch «Heid-er oder weid-er altä , guätä, hertä Glarner Schabziger? Mä chanä usä ni, mä chanä id Hand ni, mä chanä a alli Wänd hanä khiiä: Er tuät eim nüd verhiiä!» ihre Zigerstöggli an den Mann oder die Frau brachten.

Jetzt aber in die Gegenwart! Nachdem wir uns in keimfreie, luftdichte Schutzkleidung gehüllt haben, bestehend aus Häubchen, Pelerine und Schuhhüllen und uns die Hände desinfiziert hatten, gings los. Eine hochinteressante Besichtigung der Produktionsabläufe zeigte uns auf wie viele einzelne Stationen durchlaufen werden müssen, bis aus der durch die Bauern angelieferte Milch der Glarner Ziger geworden ist. Sei es als pressbare Masse für das Zigerstöckli oder als streichbare Crème für den Zibu. Sehr beeindruckend sind die strengen Qualitäts- und Hygienestandards.

Der Betrieb ist IFS-zertifiziert und die Produkte erfüllen die Anforderungen von Swiss Garantie und Alpinavera. Im hauseigenen Labor werden die Produkte und deren Entwicklung laufend kontrolliert und überwacht. Es sind derer viele wie Zigerstöckli, Zibu, Glarner Grüessli, Kräuterbutter, Salat Sauce und noch viele mehr.

Vielen Dank der Firma GESKA, dass wir den auf höchster technischer Entwicklung stehenden Betrieb besichtigen durften. Auch grossen Dank an Jost Trümpy, der die Führung und den anschliessenden Apéro mit feinen Zigerbrütli aufs Beste organisiert hat.

Es war eine tolle Präsentation und in Zukunft werde ich die GESKA Zigerstöckli und alle andern Zigerprodukte voller Ehrfurcht behandeln und mit doppeltem Genuss verspeisen.