Die Kraft des Wassers optimal nutzen

Das Glarnerland besitzt mit seinem Wasserreservoir einen besonderen Schatz. Mithilfe des Wassers kann umweltfreundlich Elektrizität produziert werden. Ein Anliegen, für das sich die in der IG Kleinwasserkaft Glarnerland eingebundenen Kraftwerksbetreiber seit Jahren einsetzen.



Der Vorstand der IG Kleinwasserkraft von links: Werner Hösli
Der Vorstand der IG Kleinwasserkraft von links: Werner Hösli

Das Wasser der Linth, Löntsch, Sernf und ihren zahlreichen Zuflüssen kann durchaus als Lebensader des Glarnerlandes bezeichnet werden. Das wilde Nass wurde schon früh genutzt und war ein Hauptgrund für die Industrielle Revolution im Kanton. Und auch heute ist die Kraft des Wasser im Glarnerland für eine kleine Revolution der Auslöser. Nicht nur wegen des Grossprojektes «Linthal 2015» wird der Kanton Glarus zu einem grossen Player in der Produktion von Strom durch Wasserkraft. Auf dem ganzen Kantonsgebiet verteilt werden bestehende Anlagen ausgebaut resp. erneuert. Wo sinnvoll und möglich wird auch versucht, neue Kleinwasserkraftwerke zu bauen. Man denke hier nicht nur an Kraftwerke an Flüssen oder Bächen. Gerade auch im Bereich der Trinkwasserkraftwerke kann man viel Innovation erkennen. Um die Interessen der einzelnen Projekte vor allem im politischen Prozess und bei rechtlichen Auseinandersetzungen zu vertreten, schlossen sich die meisten bisherigen Betreiber zur IG Kleinwasserkaft Glarnerland zusammen. Daneben unterstützt die Interessensgemeinschaft die Mitglieder bei Anliegen gegenüber den Behörden und der Öffentlichkeit. Ausserdem ist der Dialog mit den kantonalen und regionalen Umweltorganisationen ein zentraler Bestandteil der Aufgaben der IG. Der statutarische Zweck der IG besteht aber ganz grundsätzlich in der Förderung der umweltfreundlichen Elektrizität und konzentriert sich nicht ausschliesslich auf Kleinwasserkraftwerke.

Es ist der IG aber ein wichtiges Anliegen darauf hinzuweisen, dass die Kleinwasserkraftwerke klimafreundlich Strom produzieren. Sie werden so zu einem wichtigen Faktor, wenn die Schweiz in den kommenden Jahren, wie geplant, aus dem Atomstrom aussteigen will. Daneben geben die Flusskraftwerke den betreibenden Industrie-Unternehmen mit selbst produziertem Strom einen gewissen Standortvorteil und sorgen auch bei Bauunternehmungen, Planungs- und Ausführungsfirmen für wichtige Arbeitsplätze. Dazu können die Projekte in den für den Kanton Glarus wichtigen Hochwasserschutz eingebunden werden und schaffen so, wie im Beispiel Oberer Weiher beim Caspar-Jenny-Areal, ein neues Naherholungsgebiet für die Einwohner und einen neuen Platz für Flora und Fauna. Die Nutzung der Ressource Wasser im Glarnerland bietet aus diesen Gründen nicht nur energiewirtschaftlich einen grossen Mehrwert für den gesamten Kanton.


*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der IG Kleinwasserkraft Glarnerland.