Die Kraft des Wassers schmiedet das Eisen

Dank grosszügiger finanzieller Unterstützung durch den Glarner Heimatschutz, der Gemeinde Mühlehorn, Pro Patria und vielen Gönnern konnte die alte, ehrwürdige Hammerschmiede in Mühlehorn erfolgreich saniert werden. Kernstück dabei sicher ein aus Lärchenholz erbauter Wasserkanal.



im Hintergrund Fridolin Beglinger und vorne Christian Zimmermann. Das Wasser fliesst über den neuen Kanal auf das Wasserrad. Christian Zimmermann (links) im Gespräch mit Stiftungspräsident Peter Rufibach.
im Hintergrund Fridolin Beglinger und vorne Christian Zimmermann. Das Wasser fliesst über den neuen Kanal auf das Wasserrad. Christian Zimmermann (links) im Gespräch mit Stiftungspräsident Peter Rufibach.

Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil für den Betrieb der bereits 1777 erbauten alten Hammerschmiede in Mühlehorn. Dank dem Einsatz der Stiftung Alte Hammerschmiede Mühlehorn und der Unterstützung vieler Gönner konnte unter anderem ein neuer Wasserkanal aus Lärchenholz erstellt und installiert werden. So kann das Wasserrad heute wieder genügend Kraft in die Mühle übertragen und dem Schmied, Christian Zimmermann, wichtige Hilfestellung mit den «Wasserhämmern» bei seiner Arbeit leisten.

Ein Besuch der Schmiede lohnt sich

Stiftungspräsident Peter Rufibach bedankte sich bei seiner kurzen Ansprache – begleitet vom Rauschen des nahegelegten Baches – für die grosszügige Unterstützung von insgesamt 33 000 Franken, die diese notwendige Sanierung erst ermöglichten. «Wir wissen heute, dass diese Schmiede 1777 erbaut und in Betrieb genommen wurde. Diese Jahreszahl stimmt nun einhundertprozentig.» Rufibach forderte die anwesenden Gäste auf, für diese Hammerschmiede und für den aktiven Schmied, Christian Zimmermann, Werbung zu tätigen. «Es lohnt sich, denn der Besucher kann ihn persönlich bei seiner Arbeit betrachten oder auch aktiv mitarbeiten.»

Schmieden ist heute auch ein Kunsthandwerk

Vor gut 20 Jahren ist Christian Zimmermann zusammen mit seiner Gemahlin Roswitha mit der Schmiedearbeit in der alten Hammerschmiede in Mühlehorn gestartet. Während früher der Schmied mehrheitlich als «Grobschlosser» bezeichnet wurde, ist er heute, und das trifft im Besonderen auf Christian Zimmermann zu, immer mehr ein Kunsthandwerker. Aus dem rohen Eisen schmiedet er heute wunderschöne Skulpturen, geschmiedete Tore nach eigenen Zeichnungen und Entwürfen. Die Gäste hatten Gelegenheit, ihm bei seiner Arbeit in der Schmiede kurz über die Schulter zu blicken. Beim Schmieden eines speziellen Teils waren ihm an diesem Nachmittag Regierungsrat Röbi Marti und Stiftungsratspräsident Peter Rufibach behilflich. Mit viel Kraft und Schwung bearbeiteten sie gemeinsam mit dem Schmied ein rot glühendes Eisenstück. «Ich bin stolz auf mein traditionelles Handwerk, aber auch dankbar, dass man mir hier in Mühlehorn in der alten Hammerschmiede die Gelegenheit bietet, meiner «Profession» nachleben zu können.» Dank dieser Unterstützung gelinge es ihm immer wieder, seine künstlerische Kreativität zu steigern. Wie er weiter betonte, erfreuten sich die von ihm geleiteten Seminare zur Teambildung immer grösserer Beliebtheit. «Es macht Freude zu sehen, wenn leitende Leute aus der Wirtschaft, aber auch Ehepaare oder Mitglieder eines Vereins auf meine Anleitung den Hammer schwingen, um am Schluss ein «Kunstwerk» zu erschaffen.»