Die Krankenkassen passen ihre Tarife an

Im Kanton Glarus steigen die Krankenkassenprämien in der Grundversicherung im Jahr 2007 überdurchschnittlich. Dies geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Statistik des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hervor. Schaut man sich diese Zahlen etwas genauer an, so fällt einem auf, dass die reale Erhöhung der Prämien nicht höher ist, als diejenige in anderen Kantonen



Weniger Geld fürs Sparschwein: Die Krankenkassen erhöhen ihre Prämien (Bildmontage: jhuber)
Weniger Geld fürs Sparschwein: Die Krankenkassen erhöhen ihre Prämien (Bildmontage: jhuber)

Die soziale Krankenversicherung wird von 94 Versicherern ("Krankenkassen") durchgeführt, welche gesetzliche Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel der Verzicht, nach Gewinn zu streben. Die Rolle der Versicherer beschränkt sich nicht auf die Rückerstattung von erbrachten Leistungen für die Versicherten, sondern sie unterstützen auch, zusammen mit den Kantonen, die Gesundheitsförderung. Versicherer und Kantone führen zusammen eine Einrichtung, die Schweizerische Stiftung für Gesundheitsförderung, deren Ziel es ist, Massnahmen zur Gesundheitsförderung und zur Prävention anzuregen, zu koordinieren und in ihrer Wirkung zu bewerten. Jede in der Schweiz wohnhafte Person untersteht dem Versicherungsobligatorium. Jede Person, die sich in der Schweiz aufhält, muss versichert sein. Der Versicherte kann den Krankenversicherer frei wählen. Dieser muss ihn unabhängig von seinem Alter und seinem Gesundheitszustand akzeptieren, ohne Vorbehalte oder Karenzfristen.

Diese Klausel kommt den Versicherten bei Preis- resp. Prämeienanpassungen zu Gute. Dann nämlich können die Versicherten die Kasse wechseln.

Der jetzt neu angekündete Prämienanstieg hat für die Glarner Bevölkerung weit reichende Konsequenzen. Die Glarner müssen künftig viel stärker als das Schweizer Mittel in die Tasche greifen.

Erwachsene ab 26 Jahre müssen im Kanton Glarus ab 2007 mit durchschnittlich 3,7 Prozent höheren Prämien rechnen. Im Durchschnitt aller Kantone steigen die Prämien dagegen nur um 2,2 Prozent. Für Kinder (0 bis 18 Jahre) steigen die Prämien um 3,1 Prozent (gesamte Schweiz 1,7 Prozent).

In der Kategorie Junge Erwachsene (19 bis 25 Jahre) steigt die obligatorische Krankenpflegevericherung (mit Unfall) um 3,5 Prozent. Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 2,1 Prozent. Die Durchschnittsprämie für Junge Erwachsene beträgt im Kanton Glarus 204.45 Franken (gesamte Schweiz 246.30 Franken).

Erwachsene ab 26 Jahre müssen im Jahr 2007 durchschnittlich 257.98 Franken bezahlen (gesamte Schweiz 313.01 Franken). Die Prämien für Kinder betragen 62.44 Franken (gesamte Schweiz 75.72 Franken).

Schaut man sich diese zahlen etwas genauer an, so fällt einem auf, dass die reale Erhöhung der Prämien nicht höher ist, als diejenige in anderen Kantonen. Da wir im Glarnerland immer noch eine vergleichsweise Tiefe Prämienbelastung haben, muss die relative Verteuerung logischerweise höher sein, als in Kantonen mit einem ohnehin höheren Grundwert.

Weitere Informationen unter www.comparis.ch